Weltklasse am Schlagzeug
Peter Sadlo, 54, starb nach Nierenoperation
München „Fassungslos“betrauert die Hochschule für Musik und Theater in München den Tod des Schlagzeugers Peter Sadlo. „Als ein weltweit bekannter Ausnahmemusiker hat er die künstlerische Entwicklung des Schlagzeugs in den letzten Jahrzehnten wie kein anderer vorangetrieben“, würdigte Hochschulpräsident Bernd Redmann den Professor. Der 54-jährige Musiker war in der Nacht zum Freitag in einer Münchner Klinik unerwartet an den Folgen einer Nierenoperation gestorben.
Noch am 22. Juli hatte Sadlo einen Auftritt in Ingolstadt im Klenzepark bei den Audi Sommerkonzerten. Am 24. Juli sollte er in Augsburg eine Jazzmatinee im Fronhof leiten, ließ sich dort aber kurzfristig krankheitsbedingt vertreten.
Peter Sadlo wurde 1962 in Nürnberg geboren. Schon 1967 begann er die Schlagzeug-Ausbildung, mit gerade 20 wurde er Solopauker bei den Münchner Philharmonikern. Prägend sei in diesen Jahren die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Sergiu Celibidache gewesen, schrieb Redmann. „Peter Sadlo revolutionierte die Technik des Schlagzeugspiels, setzte neue Maßstäbe bei Gestaltungsvielfalt und Virtuosität, inspirierte die kompositorische Weiterentwicklung des Schlagzeugrepertoires insbesondere im solistischen Bereich und prägte als Vorbild und Maßstab eine ganze Schlagzeugergeneration.“
Schon 1985 erhielt er eine Professur für Pauke und Schlagzeug an der Münchner Musikhochschule. 1990 wurde er ans Salzburger Mozarteum berufen. Als Sadlo 2015 mit dem Frankfurter Musikpreis ausgezeichnet wurde, würdigte man ihn als musikalischen Allrounder, der durch sein internationales Renommee zu einem Botschafter kultureller Vielfalt geworden sei. (dpa/loi)