Jetzt gibt’s mehr Bafög
Staatliche „Studenten-Stütze“steigt ab dem kommenden Wintersemester
Studenten mit wenig Geld warten schon darauf: Nun kommt die lange angekündigte Erhöhung der staatlichen Ausbildungsförderung Bafög – für neue Anträge ab August, für laufende Bewilligungen ab 1. Oktober.
Fördersumme Nach Angaben des Studentenwerks Augsburg gibt es zum einen mehr Geld. Ein Beispiel: Die Höchstförderung für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen, steigt von 635 auf 735 Euro.
Berechtigte Nun werden auch mehr Studierende Bafög-berechtigt sein. Der Freibetrag für das eigene Vermögen des Studierenden steigt beispielsweise von 5200 auf 7500 Euro. Die Bedarfssätze, Freibeträge beim eigenen Einkommen und beim Elterneinkommen steigen um jeweils sieben Prozent, erläutert Studentenwerksprecher Michael Noghero.
Finanzierungslücke Außerdem gibt es weitere Verbesserungen. So wird die Finanzierungslücke zwischen Bachelor- und Masterstudium geschlossen. Es gilt nicht mehr die letzte Prüfung als Ende des Bachelor-Studiums, sondern die Bekanntgabe der Abschlussnote.
Neuanträge Experten des Studentenwerks überrascht immer wieder, dass Studierende gar keinen Bafög-Antrag stellen, weil sie davon ausgehen, dass sie diese Förderung sowieso nicht bekommen. Diese oft falsche Einschätzung kann daher kommen, weil ein Geschwister kein Bafög erhalten hat oder die beste Freundin. Die Fachleute raten im Zweifelsfall immer dazu, einen Bafög-Antrag zu stellen.
In Schwaben gibt es besonders viele Studenten aus Familien mit wenig Geld. Fast ein Viertel aller Studenten der Hochschulstandorte Augsburg, Kempten und Neu-Ulm braucht Förderung vom Staat, um sich ein Studium leisten zu können. Gleichzeitig profitierten in den vergangenen Jahren immer weniger Betroffene von der „StudentenStütze“Bafög. Eine Auswertung des Studentenwerks Augsburg ergab, dass im Wintersemester 2012/13 von Studenten an der Universität und der Hochschule Augsburg sowie an der Hochschule Kempten insgesamt 8059 Bafög-Anträge eingingen. 2013/14 waren es nur noch 7761. Auch bundesweit konnten zuletzt immer weniger Betroffene Bafög beantragen. (eva) »Meinung