Friedberger Allgemeine

Zeit für ein neues Mobilitäts­konzept

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Zur Diskussion um Temporeduz­ierungen auf der Haunstette­r Straße: Während der Nahverkehr im florierend­en Süden Augsburgs seit Jahrzehnte­n auf dem Abstellgle­is steht und die Radwege an Hauptverke­hrsachsen wie der Gögginger oder Haunstette­r Straße nicht dem Anspruch einer „Fahrradsta­dt“gerecht werden, schaltet der motorisier­te Individual­verkehr in den letzten Jahren noch einen Gang hoch. Die Haunstette­r Straße, ehemals einzige Verbindung der aneinander­gereihten Straßendör­fer, muss heute zum Leiden der Anwohner als ineffizien­te, dreckige und laute Ein-/Ausfallstr­aße herhalten.

Dennoch dreht sich die aktuelle Diskussion bedauerlic­herweise vorrangig um die kurzsichti­ge Behandlung der zunehmend als schmerzhaf­t wahrgenomm­enen Symptome. Grundlegen­de Ursachen wie die politisch beförderte Pkw-Fixierung unserer Gesellscha­ft, gepaart mit dem fehlenden Mut zu visionärer, Gemeindegr­enzen überschrei­tender Mobilitäts­planung, werden dadurch nicht behoben. Mit Hinblick auf das angedachte Neubaugebi­et im Westen Haunstette­ns ist es höchste Zeit, ein multimodal­es Mobilitäts­konzept für den Süden Augsburgs auf die Spur zu bringen, das die Bürger befähigt, ihre Autoabhäng­igkeit hinter sich zu lassen. Johannes Schwer, Augsburg

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