Friedberg, deine Brücken
Venedig hat mit dem Rialto die schönste Brücke, Augsburg hat angeblich die meisten Brücken, doch auch Friedberg kann in diesem Zusammenhang eine Besonderheit für sich in Anspruch nehmen: die ausgiebigsten Diskussionen um Brücken.
Wir erinnern uns an so manche Preziose aus der Vergangenheit. Beispielsweise, wie die Bahnbrücke erneuert werden musste und eine Stadträtin vorschlug, darauf auch gleich Parkplätze anzulegen, die rund um den Bahnhof fehlten. Und wie sich dann das angeblich so baufällige Konstrukt dem Abriss nachhaltig widersetzte. Oder wie Mitglieder der Architektenrunde den Plan entwickelten, die Bahnbrücke zu erhalten und mit farbigen Glaswänden, Pflanzkübeln, Sitzbänken und Brunnen zum Begegnungsraum umzugestalten. Oder wie die damalige Neue Mehrheit schon 2001 den Fußgängersteg vom Stefananger in die Altstadt voranbringen wollte, auf den die Friedberger noch immer warten. Oder wie an der Paar in Rederzhausen ein Widerlager versehentlich spiegelverkehrt betoniert wurden.
In diese Reihe passt es gut, dass der Stadtrat im März das Geld für die Brücken bereitgestellt hat, bevor ihm im Juli das Licht aufging, dass er so viel eigentlich gar nicht ausgeben möchte. Fortsetzung folgt.