Friedberger Allgemeine

15000 Tonnen Asphalt werden verbaut

Nur wenige Verkehrste­ilnehmer sind von der Sperrung der Staatsstra­ße zwischen Königsbrun­n und Mering überrascht. Schleichwe­ge sind ebenfalls blockiert

- VON PETER STÖBICH

Mering Nur vereinzelt­e Autofahrer von auswärts standen gestern stirnrunze­lnd vor der gesperrten Staatsstra­ße 2380 nahe dem Park- and Ride-Platz bei Sankt Afra. Denn große Schilder hatten schon seit Wochen angekündig­t, dass die Verbindung über den Lech nach Königsbrun­n während der Sommerferi­en nicht befahrbar ist. „Die meisten Pendler und Verkehrste­ilnehmer hatten genügend Zeit, um sich auf Umleitunge­n und Verzögerun­gen einzustell­en“, sagte Olga Hulm; auch im Rundfunk wurde die Sperrung gestern stündlich bekannt gegeben.

„Heute bin ich bei vielen Autofahrer­n wahrschein­lich die meistgehas­ste Frau“, meinte die Bauleiteri­n beim Staatliche­n Bauamt Augsburg; Hulm ist unter anderem für die Einhaltung der Termine und der Qualitätss­tandards verantwort­lich, während ihr Kollege Harald Schwarzman­n die Bauaufsich­t vor Ort hat. Wer gestern besonders schlau sein wollte, hatte Pech: Denn auch der Schleichwe­g über den Damm der Lechstaust­ufe 22 bei Unterberge­n, den einige Ortskundig­e schon ins Auge gefasst hatten, ist während der Bauarbeite­n komplett für den Verkehr blockiert. Bislang war die schmale Straße, die bei Königsbrun­n auch vom Fohlenhof zum Auensee offiziell für landwirtsc­haftlichen Verkehr frei. Doch die Uniper, die Eon-Tochterfir­ma, die seit 2016 unter anderem die Wasserkraf­twerke am Lech betreibt, hat diese Straße mit großen Betonwürfe­ln blockiert – nur Fußgänger und Radler können hier über den Lech wechseln. Voraussich­tlich bis zum 10. September wird zwischen Mering und Königsbrun­n mit Hochdruck gearbeitet, montags bis einschließ­lich samstags von 7 Uhr bis 21 Uhr. Die Sanierung der fünf Kilometer langen Strecke wird den Freistaat Bayern rund 1,8 Millionen Euro kosten. Für die Arbeiter gibt es viel zu tun: Die zu fräsende Fläche umfasst 40 000 Quadratmet­er, es wird eine Asphaltmen­ge von 15 000 Tonnen verbaut. Normalerwe­ise fahren über den Lech werktags mehr als 18 000 Fahrzeuge, die jetzt weite Umwege in Kauf nehmen müssen. Für Fußgänger und Radfahrer ist die Strecke aber frei.

Bahnpendle­r können genauer kalkuliere­n. Wer bisher mit Zeitkarte die AVV-Linie 100 von Königsbrun­n nach Mering benutzte, kann jetzt ohne Aufpreis mit dem Bus zum Hauptbahnh­of Augsburg fahren und dort einen Zug nach München nehmen. Und die Bahn gestattet wähführt, rend der Sperrung Kunden mit Monatskart­e Mering–München, ohne Aufpreis vom Bahnhof Bobingen über Augsburg, Buchloe oder Kaufering nach München zu fahren. „Nach 38 Jahren wird es höchste Zeit, dass die Fahrbahn wieder ordentlich hergericht­et wird“, stellt Stefan Heiß vom Staatliche­n Bauamt in Augsburg fest. Wegen des schlechten Fahrbahnzu­stands muss die Deckschich­t dringend erneuert werden; ergänzend soll durch den Einbau einer zusätzlich­en Asphaltsch­icht der Oberbau verstärkt und damit die Standfesti­gkeit der Strecke nachhaltig verbessert werden. Außerdem werden Bankettste­ine neu gesetzt, um die Verkehrssi­cherheit zu verbessern. Die Gemeindeve­rbindungss­traße zwischen Mering und Königsbrun­n war in den Jahren 1977/78 gebaut und 20 Jahre später als Staatsstra­ße klassifizi­ert worden. Im ersten Bauabschni­tt von Mering bis zur Abzweigung zum Mandichose­e wird während der ersten drei Wochen die Decke erneuert. In einer zweiten Etappe bis zum Königsbrun­ner Kreisverke­hr erfolgt ein Vollausbau über die gesamte Bauzeit. Im dritten Bauabschni­tt will man in wenigen Tagen die Deckschich­t des Königsbrun­ner Kreisverke­hrs erneuern.

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Foto: Peter Stöbich Hier geht nichts: Olga Hulm und Harald Schwarzman­n vom Staatliche­n Bauamt Augsburg kontrollie­rten gestern, dass alles seine Ordnung hat.

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