15000 Tonnen Asphalt werden verbaut
Nur wenige Verkehrsteilnehmer sind von der Sperrung der Staatsstraße zwischen Königsbrunn und Mering überrascht. Schleichwege sind ebenfalls blockiert
Mering Nur vereinzelte Autofahrer von auswärts standen gestern stirnrunzelnd vor der gesperrten Staatsstraße 2380 nahe dem Park- and Ride-Platz bei Sankt Afra. Denn große Schilder hatten schon seit Wochen angekündigt, dass die Verbindung über den Lech nach Königsbrunn während der Sommerferien nicht befahrbar ist. „Die meisten Pendler und Verkehrsteilnehmer hatten genügend Zeit, um sich auf Umleitungen und Verzögerungen einzustellen“, sagte Olga Hulm; auch im Rundfunk wurde die Sperrung gestern stündlich bekannt gegeben.
„Heute bin ich bei vielen Autofahrern wahrscheinlich die meistgehasste Frau“, meinte die Bauleiterin beim Staatlichen Bauamt Augsburg; Hulm ist unter anderem für die Einhaltung der Termine und der Qualitätsstandards verantwortlich, während ihr Kollege Harald Schwarzmann die Bauaufsicht vor Ort hat. Wer gestern besonders schlau sein wollte, hatte Pech: Denn auch der Schleichweg über den Damm der Lechstaustufe 22 bei Unterbergen, den einige Ortskundige schon ins Auge gefasst hatten, ist während der Bauarbeiten komplett für den Verkehr blockiert. Bislang war die schmale Straße, die bei Königsbrunn auch vom Fohlenhof zum Auensee offiziell für landwirtschaftlichen Verkehr frei. Doch die Uniper, die Eon-Tochterfirma, die seit 2016 unter anderem die Wasserkraftwerke am Lech betreibt, hat diese Straße mit großen Betonwürfeln blockiert – nur Fußgänger und Radler können hier über den Lech wechseln. Voraussichtlich bis zum 10. September wird zwischen Mering und Königsbrunn mit Hochdruck gearbeitet, montags bis einschließlich samstags von 7 Uhr bis 21 Uhr. Die Sanierung der fünf Kilometer langen Strecke wird den Freistaat Bayern rund 1,8 Millionen Euro kosten. Für die Arbeiter gibt es viel zu tun: Die zu fräsende Fläche umfasst 40 000 Quadratmeter, es wird eine Asphaltmenge von 15 000 Tonnen verbaut. Normalerweise fahren über den Lech werktags mehr als 18 000 Fahrzeuge, die jetzt weite Umwege in Kauf nehmen müssen. Für Fußgänger und Radfahrer ist die Strecke aber frei.
Bahnpendler können genauer kalkulieren. Wer bisher mit Zeitkarte die AVV-Linie 100 von Königsbrunn nach Mering benutzte, kann jetzt ohne Aufpreis mit dem Bus zum Hauptbahnhof Augsburg fahren und dort einen Zug nach München nehmen. Und die Bahn gestattet wähführt, rend der Sperrung Kunden mit Monatskarte Mering–München, ohne Aufpreis vom Bahnhof Bobingen über Augsburg, Buchloe oder Kaufering nach München zu fahren. „Nach 38 Jahren wird es höchste Zeit, dass die Fahrbahn wieder ordentlich hergerichtet wird“, stellt Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt in Augsburg fest. Wegen des schlechten Fahrbahnzustands muss die Deckschicht dringend erneuert werden; ergänzend soll durch den Einbau einer zusätzlichen Asphaltschicht der Oberbau verstärkt und damit die Standfestigkeit der Strecke nachhaltig verbessert werden. Außerdem werden Bankettsteine neu gesetzt, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Mering und Königsbrunn war in den Jahren 1977/78 gebaut und 20 Jahre später als Staatsstraße klassifiziert worden. Im ersten Bauabschnitt von Mering bis zur Abzweigung zum Mandichosee wird während der ersten drei Wochen die Decke erneuert. In einer zweiten Etappe bis zum Königsbrunner Kreisverkehr erfolgt ein Vollausbau über die gesamte Bauzeit. Im dritten Bauabschnitt will man in wenigen Tagen die Deckschicht des Königsbrunner Kreisverkehrs erneuern.