Neben den Sängern sorgt ein Huhn für Stimmung
Bei der Serenade am Pfarrweiher in Ried kommt der neue Jugendchor groß raus. Die Lieder werden mit Einlagen umrahmt
Ried-Baindlkirch So eine stimmungsvolle Serenade am Pfarrweiher könnte den Baindlkirchern wohl jedes Jahr gefallen. Gut 250 bis 300 Zuhörer waren gekommen, um nach vierjähriger Pause wieder ein Abendkonzert im Freien mit ihrem Kirchenchor unter der Leitung von Regina Steinhardt zu erleben.
Die Sängerinnen und Sänger mit schwarzen Hosen und bunten Oberteilen auf der mit Blumen geschmückten Bühne direkt am Weiher, das Publikum gegenüber auf den Bierbänken in der Pfarrwiese, das Ambiente war perfekt für einen abendlichen Musikgenuss. Der Chor hatte dafür sein Repertoire an geistlicher Musik mit Schlagern, Popsongs und Spirituals um einiges erweitert. Als Einstieg in die gut anderthalb Stunden unterhaltende Serenade gab es mit dem Medley über Titel von Andrew Lloyd Webber zunächst Klassiker der Popgeschichte zu hören.
Noch schien den Sängern die Abendsonne ins Gesicht, während die voll besetzten Bierbankreihen bereits im Schatten standen. In der später einsetzenden leichten Dämmerung kamen auch die Kerzen und Fackeln romantisch zur Geltung.
„Wir sind selbst gespannt, wie es heute klappt“, hatte Regina Steinhardt vor dem Konzert lächelnd verlauten lassen. Sehr knapp ange- setzt waren die zusätzlichen Proben, die dem Chor so kurz vor den Ferien noch ordentlich Termindruck bescherte. „Zum Ende hin wurde es eng, denn viele unsere Chormitglieder mussten schnell viel Englisch lernen“, verriet sie. Der Einsatz lohnte sich, denn das Publikum zeigte sich sehr zufrieden mit dem Dargebotenen und summte auch gerne mit. „Schenk mir den Tag mit Sonne und Wind“, lautet die gesungene Aufforderung, um dann in den Schlager „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“überzugehen.
An diesem Abend konnte sich bezüglich angenehmer lauer Abendtemperaturen keiner beklagen. Zurück ging es von den 1970er- in die 20er-Jahre zu den Comedian Harmonists. Die Titel wurden von Chorleiterin Regina Steinhardt oder Schlagzeuger Günter Rademann sympathisch angekündigt.
Unterhaltsames gab es auch fürs Auge und so hüpfte beim Schlager „Ich wollt’, ich wär ein Huhn“ein bunter Gockel zwischen den Sängern auf und ab und es flogen Plastikeier in Richtung Publikum. Diese fanden vor allem das Interesse der Kinder, denn selbstverständlich war der Konzertabend am Pfarrweiher ein Ausflug für die ganze Familie samt Kinderwagen oder Bobbycar.
Fürs Auge war auch den Auftritt der fünf männlichen Sänger mit Bas- kenmütze, die in angenehmem Bass und Tenor „Ein Freund, ein guter Freund“trällerten. „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“, wussten der Chor mit den Comedian Harmonists zu berichten und die beiden Bässe Günter Rademann und Martin Hamberger konnten ein Launig-Sonores „heute in Baindlkirch“einwerfen.
Nach einem A-Capella-Wortspiel kam die große Stunde des Jugendchors. Erst vor einem Jahr hatten sich die Sängerinnen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren zusammengefunden und bislang nur bei Gottesdiensten gesungen. Begleitet von Chorleiterin Regina Steinhardt am Piano führte die Gruppe, die geistliches Liedgut bevorzugt, ihre Lieblingsstücke auf. Mit „Mighty to safe“, „Alles was atmet“sowie „You Raise me up“überzeugten sie in glockenhellem klaren Gesang davon, dass guter Nachwuchs im Kirchenchor allemal gesichert ist. Auch beim anschließenden ABBA-Medley waren sie im Gesamtchor mit von der Partie. Mit den Melodien der schwedischen Popgruppe im Ohr konnten die Zuhörer beschwingt den Heimweg antreten. Zuvor nahm der Chor als Zugabe jedoch bereits im Liedtext voraus, worin das Publikum unisono und mit viel Applaus zustimmte: „Dieser Tag war schön“. (jojo)