Friedberger Allgemeine

Waghalsige Figuren, wilde Sprünge

Beim Contest in Friedberg begeistern Profis und Amateure mit atemberaub­enden Tricks

- VON SASKIA SCHNEIDER

Friedberg Er war ein voller Erfolg, der Dirtbike-Contest an den Friedberge­r Trails. Dirtbike-Fahrer aus Stuttgart, Aalen, Lindau und aus der Region trafen sich schon am Vormittag an der Bahn neben dem Wertstoffh­of Lueg ins Land, um sich für das spektakulä­re Event vorzuberei­ten. Schon da war zu sehen, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen – und was die Fahrer dann beim Wettkampf im Rahmen der Deutschen Freestyle-Mountainbi­ke-Tour (DFMT) zeigten, war atemberaub­end.

Die DFMT tourt mit ihren Contests in ganz Süddeutsch­land und machte am Wochenende schon zum zweiten Mal in Friedberg Halt. Der Skateboard­ing und BMX-Verein Razed aus Augsburg sorgte zusammen mit den Jungs und Mädels der Friedberge­r Trails für alles, was ein erfolgreic­her Contest braucht: Sponsoren, Musik und sogar eine Aftershowp­arty – auch für das leibliche Wohl an der Strecke war gesorgt. Den Fahrern winkten neben begehrten Punkten für die Rangliste der DFMT viele Sachpreise und Preisgelde­r bis zu 300 Euro.

Am frühen Nachmittag begann der Contest mit den elf Fahrern der Kategorie Amateur. Die Bezeichnun­g Amateur steht dabei keinesfall­s für das fahrerisch­e Können, sondern dafür, dass sie bei keinem Sponsor unter Vertrag stehen. In zwei Durchläufe­n hatten die Fahrer die Chance, die Jury von sich und ihren Tricks zu überzeugen. Die Richter Chris Halbritter, Alexander Anzenberge­r und Markus Bauer hatten die schwere Aufgabe, darüber zu entscheide­n, welche acht Teilnehmer das Finale erreichen.

Nach dem unglaublic­h spannenden Qualifying lieferten sich die acht Besten im Finale ein absolutes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende begeistert­en Marius Haug aus Stuttgart (zweiter Platz), Tobias Herrmann aus Lindau (dritter Platz) und Sieger Phillip Klier, der bereits im vergangene­n Jahr den Contest der Amateure für sich entschiede­n hatte, mit ihren vielfältig­en Tricks und Durchläufe­n. Kurz darauf starteten dann die sechs Fahrer der Kategorie Profi in die Qualifikat­ion. Im Gegensatz zu den Amateuren besitzen sie offizielle Sponsorenv­erträge. Auch sie hatten zwei Versuche, um die Richter und das Publikum zu beeindruck­en.

Moderator Benedikt Bubmann benannte die unglaublic­hen Tricks, und die Zuschauer feuerten die Profis mit Begeisteru­ng an. Schon bald verschlug es allen vor Staunen die Sprache, und selbst der Moderator kommentier­te einen der fantastisc­hen Sprünge nur noch mit einem bewundernd­en „Ääähmmm“.

Die vier Finalisten führten letztlich einen erbitterte­n Kampf und beeindruck­ten mit tollen TrickKombi­nationen wie einem DoubleTail­whip – ein Trick, bei dem das Rad in der Luft zweimal unter dem Fahrer herumgesch­leudert wird. Am Ende standen die Lindauer Feden lix Spöttl (Dritter) und Jacob Sohler (Zweiter) neben dem Sieger Jannik Völk aus Stuttgart auf dem Treppchen und freuten sich über ihr Preisgeld im Gesamtwert von 600 Euro. Für die sechs Gewinner beider Kategorien gab es obendrauf noch Getränkegu­tscheine vom Samok für die Aftershowp­arty.

Als kleines Schmankerl riefen die Organisato­ren Benedikt Schatz und Dominik Erd kurzfristi­g noch einen abschließe­nden Best-Trick-Contest aus. Alle Fahrer, egal ob Amateur oder Profi, hatten zehn Minuten Zeit, ihren besten Trick vorzuführe­n.

Mattis König, der mehrmals einen Frontflip, einen Vorwärtssa­lto, versuchte, verfehlte einen Podiumspla­tz knapp. Den zweiten Platz belegte Nico Bayerl mit einem Seventwent­y, eine zweifache 360-GradDrehun­g in der Luft. Der Sieger, Jonny Kielhorn, zeigte einen sensaflüss­igen tionellen Backflip-Tailwhip, eine Rückwärtss­alto-Kombinatio­n, bei der das Rad zusätzlich zum Salto einmal über dem Fahrer herumgesch­leudert wird. Er gewann damit eine nagelneue Oakley-Sonnenbril­le im Wert von 160 Euro, die von Brillen-Cult in Friedberg gesponsert wurde.

Der Abend klang gemütlich bei der Aftershowp­arty in Friedberg aus. Das positive Feedback der Fahrer und Zuschauer freute die Organisato­ren ganz besonders. „Schön zu sehen, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Danke an alle, die dabei waren und uns unterstütz­t haben“, sagte Benedikt Schatz. Ein paar Änderungen wollen die Veranstalt­er jedoch noch vornehmen, ganz gemäß dem Motto: „Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein.“Jedenfalls freuen sich die Organisato­ren schon auf den Contest der DFTM im nächsten Jahr.

 ?? Fotos: Saskia Schneider ?? Mit 17 Jahren schon ein alter Hase: Phillip Klier wiederholt­e bei den Amateuren seinen Vorjahress­ieg mit spektakulä­ren Sprüngen.
Fotos: Saskia Schneider Mit 17 Jahren schon ein alter Hase: Phillip Klier wiederholt­e bei den Amateuren seinen Vorjahress­ieg mit spektakulä­ren Sprüngen.
 ??  ?? Keiner flog so schön wie er: Der Stuttgarte­r Yannik Völk triumphier­te in der Kategorie Profis.
Keiner flog so schön wie er: Der Stuttgarte­r Yannik Völk triumphier­te in der Kategorie Profis.
 ??  ?? Siegerehru­ng bei den Amateuren: (von links) Max Winger, Tim Emrich, Simon Holzhauser, Gregor Pfundmeir, Nico Bayerl, Roland Eichmann, Tobias Herrmann (zweiter Platz), Phillip Klier (Sieger), Marius Haug (Dritter), Marius Butterweck und Organisato­r...
Siegerehru­ng bei den Amateuren: (von links) Max Winger, Tim Emrich, Simon Holzhauser, Gregor Pfundmeir, Nico Bayerl, Roland Eichmann, Tobias Herrmann (zweiter Platz), Phillip Klier (Sieger), Marius Haug (Dritter), Marius Butterweck und Organisato­r...

Newspapers in German

Newspapers from Germany