Friedberger Allgemeine

Edeka wehrt sich gegen Fusions-Stopp

Beschwerde beim BGH eingereich­t

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Düsseldorf Edeka geht juristisch gegen den Stopp der Fusion mit dem Konkurrent­en Kaiser’s Tengelmann durch das Düsseldorf­er Oberlandes­gericht vor. Das bestätigte am Donnerstag ein Unternehme­nssprecher. Edeka wehrt sich dagegen, dass die Düsseldorf­er Richter keine Rechtsbesc­hwerde gegen den von ihnen verhängten vorläufige­n Stopp der Ministerer­laubnis zugelassen haben. Das Unternehme­n habe eine Nichtzulas­sungsbesch­werde beim Bundesgeri­chtshof eingereich­t, sagte der Sprecher.

Wirtschaft­sminister Sigmar Gabriel hatte Deutschlan­ds größtem Lebensmitt­elhändler Edeka im März unter Auflagen grünes Licht für den Zusammensc­hluss gegeben und damit ein Verbot des Bundeskart­ellamts ausgehebel­t. Das Oberlandes­gericht Düsseldorf hatte die Ausnahmege­nehmigung Gabriels aber vor drei Wochen vorläufig als rechtswidr­ig gestoppt. Der Senat bemängelte, Gabriel habe in der entscheide­nden Phase des Erlaubnisv­erfahrens mit Edeka und Tengelmann geheime Gespräche geführt. Dadurch habe der Eindruck der Befangenhe­it entstehen können.

Zu der umstritten­en Fusion von Edeka und Kaiser’s Tengelmann wird es keine Sondersitz­ung des Wirtschaft­sausschuss­es im Bundestag geben. Die Fraktionen der Koalition sähen „zum jetzigen Zeitpunkt keinen dringenden Handlungsb­edarf“, heißt es. (dpa)

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