Friedberger Allgemeine

Sensibel für Behinderte

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Der Umgang der Gesellscha­ft mit behinderte­n Menschen hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n immens zum Guten gewandelt. Ihnen wird – nicht zuletzt dank gut geführter Einrichtun­gen, von der Frühförder­ung bis zu den unterschie­dlichsten Wohnformen – ermöglicht, ein deutlich menschenwü­rdigeres Leben zu führen. Und diese Entwicklun­g der Inklusion, der Verankerun­g inmitten der Gesellscha­ft, ist noch lange nicht abgeschlos­sen.

Meldungen über „freiheitse­ntziehende Maßnahmen“in Heimen hätten früher, als behinderte Menschen entweder daheim versteckt oder in meist abgelegene­n Heimen untergebra­cht wurden, vermutlich nur ein Schulterzu­cken ausgelöst. Das hat sich zum Glück geändert. Wenn Kinder in Extremsitu­ationen immer noch ohne richterlic­hen Beschluss quasi „weggesperr­t“werden können, muss das im Sinne der unteilbare­n Menschenwü­rde natürlich geändert werden. Wenn es in dem einen oder anderen Heim aufgrund personelle­r oder räumlicher Unzulängli­chkeiten noch zu untragbare­n Maßnahmen kommt, muss auch das geändert werden.

Die Betroffene­n können sich selbst am wenigsten wehren. Deshalb brauchen sie den besonderen Schutz. Sie haben es verdient.

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