„Im Gefängnis der Badehosen und Bikinis“
Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, 69, kritisiert die Untätigkeit der Schriftstellerverbände angesichts der Massenverhaftungen von Autoren in der Türkei. „Ich höre nichts von meinen (Schriftsteller-)Vereinigungen. Vielleicht stecken sie derzeit ja im Gefängnis ihrer Badehosen oder Bikinis an irgendeinem Strand fest“, schrieb Jelinek gestern in einem Gastkommentar der Wiener Zeitung Der Standard. „In der Türkei findet derzeit offenbar ein umfassendes Wissen statt, wer weg soll, wer verhaftet wird, wer wieder freigelassen wird, wer gefoltert wird, wer ein Geständnis macht und wer nicht“, so Jelinek. In der Türkei sind seit dem gescheiterten Putschversuch mehr als 25 000 Menschen festgenommen worden, darunter viele Künstler, Journalisten und Lehrer. (dpa)