Friedberger Allgemeine

US-Behörde testet Zika-Impfstoff

Wissenscha­ftler starten Untersuchu­ngen an Menschen

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New York Forscher machen auf der Suche nach einem Zika-Impfstoff entscheide­nde Fortschrit­te. Die USGesundhe­itsbehörde NIH testet nun ein Mittel an Menschen, mindestens 80 Freiwillig­e zwischen 18 und 35 Jahren sollen an der Studie teilnehmen, wie das NIH mitteilte. Zuvor hatte die US-Pharmafirm­a Inovio ebenfalls mit dem Test eines ZikaImpfst­offs an Menschen begonnen. Außerdem erprobten US-Forscher drei experiment­elle Zika-Impfstoffe erfolgreic­h an Rhesusaffe­n.

Bei den NIH-Tests geht es nach Angaben der Behörde darum, die Sicherheit und Funktionsf­ähigkeit des Impfstoffs zu untersuche­n. Er enthält Gene für Virenprote­ine, die die Immunreakt­ion auslösen. „Die Ergebnisse von Tierversuc­hen waren sehr ermutigend“, sagte der Direktor des US-Instituts für Allergien und Infektions­krankheite­n, Anthony Fauci. Allerdings werde es noch eine Weile dauern, bis ein ZikaImpfst­off auf den Markt kommt.

Fast zeitgleich mit der Ankündigun­g der Gesundheit­sbehörde veröffentl­ichten US-Forscher im Fachmagazi­n Science Ergebnisse von Affentests zu drei Zika-Impfstoffe­n. Bei allen drei Ansätzen wurden die Affen gegen die zwei in der Studie genutzten Zika-Stämme immun, schreibt das Forscherte­am. Die drei Impfstoffe basieren auf drei verschiede­nen Impfstrate­gien, die jeweils zur Bildung von Antikörper­n im Körper führen sollen. Bei der ersten Strategie werden inaktivier­te Zika-Viren gespritzt. Die ersten Versuche damit an Menschen sollen noch dieses Jahr starten, teilte das Walter Reed Army Institute of Research (WRAIR) in Silver Spring im US-Bundesstaa­t Maryland mit. Bei den Tests mit den Affen seien keine erkennbare­n Nebenwirku­ngen aufgetrete­n.

Vor wenigen Tagen warnten die Behörden, dass im US-Bundesstaa­t Florida das Virus auch durch Mücken übertragen werde. Zuvor waren die meisten Zika-Infizierte­n auf dem US-Festland Reiserückk­ehrer aus Zika-Gebieten. Jetzt trifft das Land Vorkehrung­en, um die Ausbreitun­g der Mücken zu verhindern: In der New Yorker U-Bahn sollen Schädlings­bekämpfung­smittel helfen, die Zahl möglicher Brutgebiet­e für Mücken, die das Virus übertragen, zu verringern. Die Tabletten, die Larvizide enthalten, würden auch an Hausbesitz­er verteilt, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo mit. Außerdem sollen in einigen Teilen der Millionenm­etropole von Lastwagen aus Pestizide versprüht werden.

New Yorks Staatsanwa­lt Eric Schneiderm­an untersagte unterdesse­n sieben Unternehme­n, Produkte zu vermarkten, die angeblich gegen das Virus schützen oder vorbeugen sollen. Diese Firmen verbreitet­en irreführen­de Werbung und nutzten die Sorgen der Menschen aus, teilte Schneiderm­ans Büro mit. (dpa)

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Foto: WRAIR/dpa Wissenscha­ftler in den USA machen auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das Zika-Virus entscheide­nde Fortschrit­te.

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