Ulm will mit Baierl nach oben
Ex-Bundesligist hat in der Regionalliga bescheidene Ziele
Ulm Nach seinem Aufstieg in die Regionalliga Südwest, die vierthöchste Liga, ist der SSV Ulm 1846 Fußball zwar immer noch längst nicht da, wo er schon einmal war, aber er ist auf einem guten Weg: auf dem Weg nach weiter oben. Ob die Spatzen jemals wieder den Sprung in die Bundesliga schaffen werden, in der sie in der Saison 1999/2000 als krasser Außenseiter keine schlechte Figur abgaben und trotzdem absteigen mussten, ist kaum vorherzusagen. In absehbarer Zeit ist es sicher höchst unwahrscheinlich.
Aber nach insgesamt drei Insolvenzen (2001/2011/2014) hat der Verein nun unter neuer Führung zurück zum soliden Wirtschaften, zur Seriosität und zum Erfolg gefunden. Der Erfolg war in der vergangenen Saison die Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg und die damit verbundene Rückkehr in die vierte Liga.
Ein Garant für den Erfolg war Trainer Stephan Baierl, der es trotz
Demut lautet das Motto seit der letzten Insolvenz
begrenzter finanzieller Mittel verstanden hatte, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen und ihm seine Philosophie von Fußball zu vermitteln, die mehr auf guter Spielkultur als auf bedingungslosem Kampf beruht.
Am Samstag starten die Spatzen mit der Partie beim 1. FC Saarbrücken in die neue Runde. Für den Ulmer Trainer gehört dieser zu den Titelanwärtern, und so wird sein Team erst einmal auf Sicherheit bedacht sein. Ein Problem nach durchwachsener Vorbereitung ist für Baierl, dass sich aufgrund der zahlreichen Neuzugänge, darunter die Heimkehrer Johannes Reichert (1. FC Kaiserslautern), Christian Sauter (1. FC Saarbrücken) und Claus Bückle (SpVgg Neckarelz), „die Mannschaftsfindung noch als schwierig gestaltet“, wie er bekennt. „Aber“, so der SSV-Trainer, „die Mannschaft hat Qualität und kann sich in der Regionalliga etablieren. Das ist für die kommende Saison unser einziges Ziel.“
Bis zu sechs Mannschaften können in der kommenden Saison aus der Regionalliga Südwest absteigen, und die Ulmer wollen auf keinen Fall dazugehören. Sonst gäbe es auf dem Weg zur besseren Zukunft einen Rückschritt, der nicht so leicht aufzuholen wäre.
„Demut“lautete bei den Spatzen das Motto seit der letzten Insolvenz. Mit dieser, aber auch mit einem gewissen Selbstbewusstsein will sich der Verein nun in der höheren Spielklasse präsentieren. Dabei ist nach Ansicht Baierls die Mentalität im Team dessen große Stärke. „Die Willenskraft, die die Spieler zeigen, ist sensationell“, hat der Trainer in der Vorbereitungsphase viel Positives erlebt.