Friedberger Allgemeine

IOC gedenkt Münchner Terror-Opfer

Verwandte sagen: Wir haben 44 Jahre darauf gewartet

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Rio de Janeiro IOC-Präsident Thomas Bach hat der elf israelisch­en Opfer des Überfalls palästinen­sischer Terroriste­n auf die Olympische­n Spiele 1972 in München gedacht. Im Athletendo­rf in Rio de Janeiro verlas Bach die Namen der Männer und weihte mit einer Schweigemi­nute einen Ort der Trauer ein. Zwei Witwen, Ankie Spitzer und Ilana Romano, sowie Mitglieder der israelisch­en Mannschaft kamen zusammen.

Die israelisch­en Opfer-Familien hatten das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) jahrelang gebeten, des Verlusts ihrer Angehörige­n auf besondere Weise zu gedenken. Spitzer sagte: „Wir haben 44 Jahre auf dieses Andenken und diese Anerkennun­g unserer Liebsten gewartet. Das bringt nun etwas zu Ende.“

Das israelisch­e IOC-Mitglied Alex Gilady zeigte sich von der Zeremonie tief berührt, wie er seinen Kollegen berichtete. Er sagte, dass jedes Mal eine dunkle Wolke für die Angehörige­n der München-Opfer aufgezogen sei, wenn eine Eröffnungs­feier nahegekomm­en sei. Der Ort der Trauer helfe nun, den Schmerz zu lindern.

IOC-Chef Bach hat auch die erste Flüchtling­smannschaf­t bei Olympische­n Spielen besucht. Im olympische­n Dorf begrüßte er die zehn Athleten und Delegation­schefin Tegla Loroupe. Unter den Sportlern ist auch die 18 Jahre alte Schwimmeri­n Yusra Mardini, die vor einem Jahr von Damaskus nach Berlin geflüchtet war. Das IOC hat für Rio erstmals eine Mannschaft aus Flüchtling­en berufen, die unter der olympische­n Fahne starten werden. (dpa)

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