Die Fans trauern mit Werner
Schicksalsschlag für den langjährigen FCA-Profi
Die schlimme Nachricht veröffentlichte der VfB Stuttgart gestern Abend auf seiner Facebook-Seite: „Tobias Werner und seine Ehefrau trauern um ihren gemeinsamen Sohn, der am Donnerstag tot zur Welt kam. Die Familie hat sich bewusst dazu entschieden, die Nachricht über dieses furchtbare Ereignis zu veröffentlichen, um Spekulationen vorzubeugen.“Am Mittwoch war der Wechsel des 31-Jährigen vom FC Augsburg zum VfB Stuttgart bekannt geworden.
Beim FCA hatte er seit 2008 gespielt und war ein absoluter Publikumsliebling. Das zeigte sich auch gestern im Verlauf des Abends. Binnen kürzester Zeit drückten hunderte ihr Beileid und ihre Anteilnahme auf der Seite des VfB aus.
„Wie egal doch Fußball sein kann. Lieber Tobias Werner, mein tief empfundenes Beileid dir und deiner Familie. Wir stehen an eurer Seite“, lautete einer der Kommentare. Oder: „Mein tiefes ehrliches Beileid, so einen schlimmen, schweren Schicksalsschlag wünscht man niemanden! Ruhe in Frieden, kleiner Engel.“
In Augsburg hatte sich Werner im Laufe der Jahre in die Herzen der Fans gespielt. Im Alter von 22 Jahren war er von seinem Jugendklub Carl Zeiss Jena zum FCA gekommen, der damals von Holger Fach trainiert wurde. In der Öffentlichkeit präsentierte er sich stets ruhig und frei von Allüren. Bescheiden gestaltete sich deshalb auch die Begrüßung des Flügelflitzers in Augsburg. In Pulli und Trainingsjacke erschien Werner mit seiner damaligen Freundin und jetzigen Ehefrau Chris zum Fototermin in der Maxstraße mit Manager Andreas Rettig. Schnell fühlte sich Werner in Augsburg heimisch. In Göggingen baute sich die Familie Werner (zwei Töchter) ein Zuhause auf.
Werners Art, Fußball zu spielen, ließ ihm die Herzen der Fans zufliegen. Er wuselte, ackerte, sprintete und grätschte wie kaum ein anderer. Werner glänzte weniger durch brillante Technik als durch Einsatz und Leidenschaft. Die zweite Runde des DFB-Pokals 2013 war die Geburtsstunde seines Spitznamens „Turban-Tobi“. Werner blieb trotz blutender Kopfverletzung im Spiel, ließ sich vom Mannschaftsarzt klammern, einen Turban um den Kopf wickeln und schoss den FCA mit zwei Toren ins Achtelfinale.
Werner pflegte eine außergewöhnliche Beziehung zu den Anhängern. Er besuchte den bei einem Autounfall verunglückten FCA-Fan Simon in der Spezialklinik und sprach ihm Mut zu. Auch wenn er den Verein in Richtung VfB verlasse, bleibe der FCA immer in seinem Herzen, versprach Werner in seinem Abschiedsvideo. Umgekehrt ist es genauso. Das beweist die überwältigende Anteilnahme der Fans nach dem schweren Schicksalschlag.
Der FCA veröffentlichte gestern Abend ebenfalls eine Beileidsbekundung: „Die ganze FCA-Familie trauert mit Tobias Werner und seiner Familie und ist in Gedanken bei ihnen. In diesen schweren Stunden wünscht der FCA der Familie Werner viel Kraft und Stärke, um die Trauer zu bewältigen.“