Friedberger Allgemeine

Karibische Klänge und familiäre Atmosphäre

Musik Heute und morgen steigt in Wulfertsha­usen das Festival „Reggae in Wulf“. Der Zeitdruck bei der Organisati­on war in diesem Jahr besonders hoch. Doch die Veranstalt­er sind mit dem Programm sehr zufrieden

- VON SEBASTIAN MAYR Foto: Sebastian Mayr

Friedberg Vor Regen haben sie in Wulfertsha­usen keine Angst. Das Festival „Reggae in Wulf“, das heute Abend beginnt, ist Schlechtwe­tter-erprobt. Doch so wie es aussieht, kommt der Spitzname „Regen in Wulf“dieses Mal nicht zum Tragen. Wenn die Vorhersage­n stimmen, ist es pünktlich zum Festivalbe­ginn zwar eher kühl, aber dafür trocken.

Mehr als 1000 Tickets sind bereits verkauft. Die Veranstalt­er vom Verein Wulf United rechnen damit, dass das Festival an beiden Tagen ausverkauf­t sein wird. Besonders schnell sein muss, wer auf dem Zeltplatz übernachte­n will und sich dafür noch keinen Platz gesichert hat. Mehr als 85 Prozent des Campingber­eichs sind nach dem Vorverkauf schon belegt. Die letzten freien Plätze werden ab 9 Uhr vergeben.

Die Organisato­ren, die am Freitag noch die letzten Handgriffe erledigen, können den Auftakt kaum erwarten. „Es ist einfach gut, wenn es endlich losgeht, die Leute da sind und Festivalst­immung aufkommt“, sagt Sprecher Tobias Dauser.

Für die Veranstalt­er war der Druck bei „Reggae in Wulf“in diesem Jahr besonders hoch. Zum ersten Mal hat der neu gegründete Verein Wulf United die Organisati­on übernommen, davor war der SV Wulfertsha­usen Veranstalt­er gewesen. Weil sich die Formalien zogen, konnten die Verträge fürs Festival erst im Mai geschlosse­n werden. „Wir haben vier bis fünf Monate verloren“, berichtet Markus Friedrich, der Vorsitzend­e von Wulf United. Trotzdem sind seine Mitstreite­r mit dem Programm hochzufrie­den. „Es ist ein super Line-up“, ist Friedrich von der Liste der Künstler überzeugt. Um 17 Uhr beginnt der Einlass zu „Reggae in Wulf“, eine halbe Stunde später ist der erste Künstler mit jamaikanis­chen Klängen auf dem Sportgelän­de des SV Wulfertsha­usen zu hören: Der deutsch-indonesisc­he Sänger Tóke macht am Freitag den Auftakt mit einer Mischung aus Reggae, Soul und Akustik. Später treten mit Ganjaman und Uwe Banton zwei prägende Urgesteine der deutschen Reggae-Szene auf die Bühne. Ganjaman ist schon zum sechsten Mal zu Gast in Wulfertsha­usen. Den Schluss am Freitag macht Agent Sasco, der für seine scharfen und treffenden Texte bekannt ist.

Wie familiär „Reggae in Wulf“ist, soll der Samstag beweisen. Um 13 Uhr beginnt ein Programm für die Kleinen, zu dem Schminken, Basteln und Eselreiten gehört. Außerdem gibt es vergünstig­te Preise für Eltern, die mit ihren Kindern nur zum Familienna­chmittag kommen. Der Eintritt für Kinder unter elf Jahren ist während der beiden Tage frei. Mit Konzerten geht es ab 17 Uhr weiter. Dann treten die aufstreben­de deutschspr­achige Reggaeund Dancehall-Künstlerin Trixstar, die spanische Ska-Band Lord Tanhamed, Perfect Giddimani aus Jamaika und als bekanntest­er Künstler Kabaka Pyramid auf. Letzterer gilt als Aushängesc­hild der Rasta-Rebel-Bewegung. „Momentan ist er von der Aktualität her ganz an der Front im Reggae“, schwärmt Markus Friedrich. Zu den Auftritten gesellen sich am Samstag weitere Programmpu­nkte. Morgens wird eine Yoga-Stunde angeboten, von 13 Uhr an können sich alle Gäste bei einem Menschenki­cker-Turnier messen und gegen 15 Uhr kommt eine Gruppe von Asylbewerb­ern für eine Trommel-Session auf das Gelände. Zwischendr­in haben Künstler wie Mista Wicked spontane Auftritte. „Es ist für jeden was dabei“, darin sind sich Dauser und Friedrich einig. Das dürfte auch für das Essen gelten, das von regionaler Küche bis zu jamaikanis­chen und asiatische­n Speisen reicht.

Der Verein Wulf United will das Festival auch nutzen, um Werbung für sich selbst zu machen. 40 bis 50 neue Mitglieder wünscht sich Vorstandsm­itglied Frank Alberstött­er. Wulf United will sich an einem Stand präsentier­en und dort auch den Sponsoren die Chance bieten, sich vorzustell­en. Mit der Gründung des Vereins ist deren Zahl gestiegen. So viele wie noch nie unterstütz­en das Festival, auch das Budget aus den Sponsoring-Einnahmen ist höher als je zuvor. »Kommentar

Reggae in Wulf Das Konzert findet am Freitag von 17 bis 2 Uhr und am Samstag von 11 bis 3 Uhr auf dem Gelände des SV Wulfertsha­usen, Moosstraße 6, statt. Karten für Erwachsene kosten an der Abendkasse 18 Euro für Freitag, 20 Euro für Samstag und 32 Euro für beide Tage. Ermäßigte Tickets für 13, 15 und 20 Euro, Kinder unter elf Jahren sind frei.

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Rund eine Woche vor dem „Reggae in Wulf“haben die Helfer mit dem Aufbau begonnen. Simone Alberstött­er (links) und Katrin Eller sitzen Probe.
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Symbolfoto: Roland Hinzpeter

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