Kräftige Farben beleben die Raiffeisenbank
Martin Ludwig Bauer zeigt seine Werke in Mering und will damit seinen verstorbenen Vater ehren
Mering Vater Gustav Adolf Bauer, im Mai dieses Jahres verstorben, sorgte für einigen emotionalen Wirbel bei Sohn Martin Ludwig. Nun hat sich Martin Ludwig auf seine Begabung besonnen und diese kräftig umgesetzt: dem Vater zu Ehren. „Aber ich möchte nicht in sein Oeuvre streben, denn ich habe meine eigene Handschrift“, erklärt Martin Ludwig Bauer, der sein Handwerk in der Fachschule lernte.
Aufgerüttelt wird der Betrachter, der aus dem grellen Sonnenlicht ins kühle Gemäuer des hinteren Teils der Bank kommt, durch gewaltige Farbexplosionen in satten Farben, die mit dem Interieur der Räume korrespondieren, zum Beispiel ein freches Gelb, das aus fiktiven Wol- ken herausblitzt. Fiktiv, das sind die ausgestellten Landschaften, denen sich der Maler in dieser Ausstellung widmet. Dass Bauer dort seine Werke zeigt, ist seinem Ego geschuldet und Peter Burnhauser, dem Vorstandsvorsitzenden der Bank, der daran denkt, weitere Ausstellungen in die Wege zu leiten. Geschäftsstellenleiter Anton Weber wird den Vorstand unterstützen.
Bauer entführt den Betrachter in leuchtend bunte Landschaften und Ansichten Merings und gibt dem Betrachter reichlich Stoff zum Nachdenken. Ist wirklich alles so unbeschwert, wie es scheint, die Szenerie nur scheinbar so friedlich? Oder lauert an dschungelgrünen Feldrändern womöglich etwas, dem man besser nicht begegnen möchte? Vielen Bildern haftet etwas Hintergründiges, Geheimnisvolles an, das die Fantasie ungeheuer beflügelt oder Urlaubserinnerungen wachruft. Mit dem Farbenspiel reist der Künstler bildhaft durch die Jahreszeiten.
Die Materialien seiner Malerei sind Acryl in Mischtechnik, Kreidestifte oder verschiedene Tuschearbeiten und damit erschafft Bauer sich eine eigene Welt. In dieser Welt kann er sich frei bewegen und immer wieder das Verhältnis von Kontrasten und Harmonien in Variationen durchspielen. Es geht ums Ganze und um die große Form auch bei kleineren Formaten, von Raum und Freiheit erzählen die Bilder. Das kommt nicht von ungefähr, malt Bauer doch viel in der Natur und verliert sich im Wolkenspiel und Firmament.
Keines dieser Bilder hat einen Titel. Ausgelöst durch die stets dominierende Farbe in der Bildfläche ist es dem Betrachter möglich, sich in diesen Farbweltlandschaften ungeniert umzusehen. Der Betrachter versucht, sich zu erinnern, wo er diese Landschaft schon einmal gesehen hat. Löst er sich von dieser Vorstellung, dann taucht der Blick in wilde Farbwirbel und krallt sich an Wolkentürmen fest. (riem)
Ausstellung Bis Freitag, 2. September, hängen die Bilder in der Raiffeisenbank, Münchener Straße 11, Mering.