Friedberger Allgemeine

Amokläufer lernte im Iran schießen

Neue Details zum Münchner Anschlag

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München Der Amokläufer von München soll nach Medienberi­chten mit seinem Vater das Schießen geübt haben. Der Focus berichtete unter Berufung auf Ermittlerk­reise, der junge Mann habe im Dezember 2015 während eines Urlaubs im Iran Schießübun­gen absolviert. Laut Informatio­nen der Bild-Zeitung soll er mit seinem Vater einen Schießstan­d besucht haben. Weder Staatsanwa­ltschaft noch das bayerische Landeskrim­inalamt wollten die Berichte am Freitag kommentier­en. Derzeit würden „sehr viele und große Datenmenge­n“ausgewerte­t, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft München I.

Vor zwei Wochen hatte der 18-jährige Deutsch-Iraner in einem Münchner Schnellres­taurant und einem Einkaufsze­ntrum ein Blutbad angerichte­t. Er erschoss neun Menschen mit einer Waffe, die er sich im Darknet besorgt hatte. Nach der Bluttat erschoss er sich selbst.

Die Ermittlung­en gegen einen Mann, der den Amokläufer von seinem Balkon aus beschimpft hatte, sind unterdesse­n eingestell­t worden, bestätigt die Staatsanwa­ltschaft. Der Mann war wegen Beleidigun­g und fahrlässig­er Tötung angezeigt worden. Die Anzeige sei davon ausgegange­n, „dass der Angezeigte durch seine Ansprache an den Täter ihn zu der Tat angestache­lt haben könnte“, sagte ein Sprecher.

Allerdings fand die Auseinande­rsetzung vor zwei Wochen, bei der sich der 18 Jahre alte Amokläufer auf dem Dach eines Parkhauses befand, erst statt, nachdem er bereits neun Menschen erschossen hatte. Ein Video von der Beschimpfu­ng ging um die Welt. (dpa)

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