Lob für ein Remis
Hrubesch freut sich über das Comeback seines Teams. Gegen Südkorea soll ein Sieg her
Salvador Die Spieler waren bereits gewaschen und gekämmt auf dem Weg zum Bus, da schwärmte Horst Hrubesch noch vom gelungenen Olympia-Comeback des deutschen Fußballs. „Ich habe der Mannschaft gratuliert und ihr gesagt, dass das die Art und Weise ist, die ich mir vorstelle, mit diesen Charaktereigenschaften Fußball zu spielen, wieder zurückzukommen, die Tore wieder rauszuspielen“, sagte der 65-Jährige nach der Energieleistung Deutschlands beim 2:2 (0:0) gegen Olympiasieger Mexiko in Salvador. Hrubesch attestierte dem unter größten Schwierigkeiten zusammengestellten Team nach einer Blitzvorbereitung von sieben Tagen die Olympiareife. Regelrecht begeistert zeigte sich DFB-Sportdirektor Hansi Flick vom ersten Olympia-Spiel eines deutschen Teams nach 28 Jahren. „Ich finde es fantastisch, wie die Mannschaft zurückgekommen ist“, sagte der einstige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw.
Die neue Generation zeigte unbändigen Willen. Die Rückstände nach Toren von Mexikos Oribe Peralta (52.) und Rodolfo Pizarro (61.) schüttelten die DFB-Spieler ab und erzwangen durch den eingewechselten und überragenden Serge Gnabry (58.) sowie Weltmeister Matthias Ginter (79.) jeweils den Ausgleich. Hrubesch hob hervor, dass seine Mannschaft reagierte, „ohne hektisch zu werden“. Das 1:1 von Serge Gnabry, der für den angeschlagenen Kapitän Leon Goretzka (Schulter) reinkam, war das Highlight vor nur 10 000 Zuschauern im Dauerregen.
Am Sonntag trifft Deutschland in Salvador auf Südkorea (21 Uhr, ZDF), das Fidschi mit 8:0 abfertigte. Die Ozeanier sind am Mittwoch in Belo Horizonte letzter Vorrundengegner (21 Uhr, ARD). „Jetzt sind wir angekommen. Wir wissen, dass wir spielen können“, sagte Hrubesch. „Südkorea hat natürlich einige Topspieler dabei, wenn man nur an Son denkt“, sagte Timo Horn zum ehemaligen Bundesligaprofi Son Heung-Min. Der Keeper des 1. FC Köln, der Deutschland mit zwei tollen Paraden gegen Mexiko im Spiel hielt, will wie seine Kollegen unbedingt einen Sieg, um im späteren Turnierverlauf „ins olympische Dorf zu kommen. Das wollen wir auch dem Trainer zuliebe schaffen, für den es das letzte große Turnier ist. Ihm wollen wir eine Medaille ermöglichen“. (dpa)