Friedberger Allgemeine

Und wer holt Silber?

Das US-Team fegte bei Tests über die Gegner hinweg wie einst das „Dream-Team“

- VON RENÉ LAUER

Rio Die meisten Spiele werden im Basketball erst in den letzten Sekunden entschiede­n. Aller Augen sind dann auf den Ball gerichtet, wenn er die Hände des Werfers verlässt, sich in Richtung Korb senkt, am Brett aufklatsch­t oder über den Ring des Korbs tänzelt. Es geht um Sieg oder Niederlage.

Außer, wenn das Basketball­team der Vereinigte­n Staaten auf dem Parkett steht. Dann gibt es kein Fingernäge­lkauen. Knappe Spiele kennen die US-Basketball­er nicht – sie fegen über ihre Gegner hinweg. Das Olympia-Vorbereitu­ngsspiel gegen China, auch in Rio dabei, gewann die US-Mannschaft mit 106:57. Beim Triumph im Schongang gegen Nigeria (110:66) bauten die Amerikaner ihre Siegesseri­e auf 68 Spiele in Folge aus. Die letzten fünf davon gewannen sie mit im Schnitt 42,8 Punkten mehr als der Gegner. Und das, obwohl viele NBA-Stars wie LeBron James und Stephen Curry für das Turnier in Rio absagten. Carmelo Anthony von den New York Knicks, in der Vorbereitu­ng einer der Besten im Team USA, sprach gar von noch mehr vorhandene­m Potenzial, das die Mannschaft um Superstar Kevin Durant bei Olympia abrufen werde. „Ihr werdet dort ein anderes, besseres Team erleben.“Einen Vergleich mit dem legendären „Dream-Team“, wie die Zuschauer die US-Mannschaft um Michael Jordan und Magic Johnson bei Olympia 1992 in Barcelona nannten, verbitten sich die Spieler. Ähnlich wie die Helden von 92 dürfte das Team USA, das statt im olympische­n Dorf auf einer Yacht vor der brasiliani­schen Küste Quartier bezogen hat, in Rio zur Goldmedail­le spazieren.

Die Ausscheidu­ngen um die restlichen Plätze auf dem Treppchen verspreche­n dagegen mehr Spannung. Spanien und Frankreich sind zwei Nationen, die sich Hoffnungen auf eine Medaille machen. Die Spanier mit den Brüdern Marc und Pau Gasol haben bereits in Peking und London Silber erkämpft. Auch die osteuropäi­schen Nationen wollen eine Rolle spielen. Zwar fehlen Litauen, Serbien und Co. die ganz großen Namen im Kader. Bei der Europameis­terschaft 2015 haben sie aber bewiesen, dass sie konkurrenz­fähig sind. Der Basketball­wettbewerb startet heute um 19.15 Uhr ohne deutsche Beteiligun­g.

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Foto: afp Die US-Basketball­er haben 68 Spiele in Folge gewonnen.

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