Mehr Bauanreize schaffen
Eine Entspannung auf dem Augsburger Wohnungsmarkt ist weiter nicht in Sicht: Bei gleichbleibend hohem Zuzug wird weiter zu wenig gebaut. Das treibt die Preise insgesamt in die Höhe, und zwar sowohl beim Kauf als auch bei der Miete. Zunehmend unter Druck geraten diejenigen, die nicht viel Geld haben. Der Anteil ihres Einkommens, den sie für die Miete aufwenden müssen, steigt. Klar: Andere Städte sind weitaus schlimmer dran, aber auch die Entwicklung in Augsburg ist deutlich.
Es gibt mehrere Schrauben, um den Preisanstieg zumindest zu mildern. Mehr geförderter Wohnbau ist ein Ansatz, der ungeachtet der Diskussionen im Reese-Areal weiterverfolgt werden muss. Ob die Stadt beim sozialen Wohnungsbau insgesamt zu wenig tut oder das, was entsteht, halt das Machbare ist, ist ein politischer Streitpunkt. Nötig wären mehr geförderte Wohnungen gerade in einer Stadt wie Augsburg in jedem Fall.
Andere Themen sind die Energiestandards, die Baukosten ebenfalls nach oben schnellen lassen. Sie tauchen immer wieder in der Diskussion auf. In der Tat ist man inzwischen an einem Punkt angelangt, wo weitere Verschärfungen bedeuten, viel Geld ausgeben zu müssen, um relativ geringe Mengen Energie einsparen zu können. Gleichzeitig sind die inzwischen erreichten hohen Standards nicht zu verteufeln. Sie haben ihre ökologische Berechtigung. Und dass die Energiepreise momentan stabil sind, sollte nicht den Blick dafür verstellen, dass sie mittelfristig wieder massiv steigen können.
Und zuletzt wäre ein gutes Mittel, wenn generell mehr gebaut würde. Das lässt sich nicht verordnen, aber die Politik kann Anreize schaffen. Das geht dabei los, genug Flächen (das muss nicht auf der grünen Wiese sein) zur Verfügung zu stellen, und endet bei steuerlichen Anreizen, die das Entstehen von Wohnungen begünstigen.