Tauben aus Papier sollen Zeit zum Nachdenken geben
Der Jugendrat will am Montag Friedensbotschaften von Passanten in Friedberg sammeln
Friedberg Der Friedberger Jugendrat will ein Zeichen für den Frieden setzen: Weiße Tauben sollen Botschaften in die Stadt tragen. Es sind allerdings keine lebenden Tiere, sondern auf Papier gedruckte Tauben. „Friede ist für mich ...“, steht daneben auf den Handzetteln. Passanten sollen den Satzanfang mit persönlichen Gedanken zu Ende führen. „Lasst uns Frieden neu zeichnen!“, haben die Jugendlichen ihre Aktion genannt, für die sie auch mit einer Facebook-Veranstaltung werben.
Wenn am Montag in Augsburg das Hohe Friedensfest gefeiert wird, sind fünf der elf Jugendräte in der Friedberger Innenstadt unterwegs, um auf Passanten zuzugehen. Möglichst viele sollen ihre Botschaften auf 180 Handzetteln mit aufgedruckten Tauben hinterlassen. Ein Teil der Zettel ist mit einem kleinen Augenzwinkern versehen: Statt einer Friedenstaube ist dort ein Taubsi abgebildet, also ein Tauben-Pokémon, auf das aktuell beim virtuellen Trendspiel Pokémon Go Jagd gemacht wird.
Von Dienstag an ist das Ergebnis der Aktion in der Stadtpfarrkirche zu sehen und soll möglicherweise auch in anderen Kirchen ausgestellt werden. Schließlich wird beim ursprünglich nur von Protestanten begangenen Friedensfest das Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 und die damit entstandene Religionsfreiheit gefeiert. Die beschrifteten Friedenstauben werden auf einer großen Stellwand gezeigt.
„Wir wollten eine kleine Aktion zum Friedensfest beitragen“, erklärt Claudia Egger, die Vorsitzende des Jugendrats. Sie hatte den Einfall, der nicht nur beim Jugendrat, sondern auch beim Aktivring gut ankam. „Eine gute Idee ist das auf jeden Fall“, sagt Koordinator Manuel Weindl. Der Aktivring ist ein Zusammenschluss Friedberger Geschäftsleute und gestaltet den 8. August in Friedberg. Die 26 teilnehmenden Läden warten an diesem Tag mit speziellen Angeboten auf. Einige Geschäfte haben auch Zusatzaktionen wie Glücksräder geplant. Dazu sind Menschenskulpturen der KunstSchule zu sehen: Bürger stellen sich Skulpturen gleich an den Straßen der Innenstadt auf.
Dem Jugendrat ist die Friedensaktion sehr wichtig. Den Frieden zu feiern und über ihn nachzudenken sei gerade in Zeiten wichtig, in denen sich Terroranschläge häufen. „Jeder soll Zeit zum Nachdenken bekommen, was Frieden für ihn bedeutet. Der Alltag ist dafür oft zu hektisch“, sagt Claudia Egger.
Die Flugblätter mit den Friedenstauben haben die Mitglieder des Jugendrats selbst gestaltet, Michael Mayer und Marcel Knoll haben die Aufgabe übernommen. Die beiden werden am Montag gemeinsam mit Claudia Egger, Brianna Murphy und Franziska Trinkl auf die Friedberger und auf Besucher der Stadt zugehen und die Aktion gleichzeitig dazu nutzen, auf den erst im Mai gewählten Jugendrat aufmerksam zu machen. Einige Zettel werden auch beim Glücksrad der Firma Patchwork in der Bauernbräustraße ausliegen.