Friedberger Allgemeine

Tauben aus Papier sollen Zeit zum Nachdenken geben

Der Jugendrat will am Montag Friedensbo­tschaften von Passanten in Friedberg sammeln

- VON SEBASTIAN MAYR

Friedberg Der Friedberge­r Jugendrat will ein Zeichen für den Frieden setzen: Weiße Tauben sollen Botschafte­n in die Stadt tragen. Es sind allerdings keine lebenden Tiere, sondern auf Papier gedruckte Tauben. „Friede ist für mich ...“, steht daneben auf den Handzettel­n. Passanten sollen den Satzanfang mit persönlich­en Gedanken zu Ende führen. „Lasst uns Frieden neu zeichnen!“, haben die Jugendlich­en ihre Aktion genannt, für die sie auch mit einer Facebook-Veranstalt­ung werben.

Wenn am Montag in Augsburg das Hohe Friedensfe­st gefeiert wird, sind fünf der elf Jugendräte in der Friedberge­r Innenstadt unterwegs, um auf Passanten zuzugehen. Möglichst viele sollen ihre Botschafte­n auf 180 Handzettel­n mit aufgedruck­ten Tauben hinterlass­en. Ein Teil der Zettel ist mit einem kleinen Augenzwink­ern versehen: Statt einer Friedensta­ube ist dort ein Taubsi abgebildet, also ein Tauben-Pokémon, auf das aktuell beim virtuellen Trendspiel Pokémon Go Jagd gemacht wird.

Von Dienstag an ist das Ergebnis der Aktion in der Stadtpfarr­kirche zu sehen und soll möglicherw­eise auch in anderen Kirchen ausgestell­t werden. Schließlic­h wird beim ursprüngli­ch nur von Protestant­en begangenen Friedensfe­st das Ende des Dreißigjäh­rigen Kriegs 1648 und die damit entstanden­e Religionsf­reiheit gefeiert. Die beschrifte­ten Friedensta­uben werden auf einer großen Stellwand gezeigt.

„Wir wollten eine kleine Aktion zum Friedensfe­st beitragen“, erklärt Claudia Egger, die Vorsitzend­e des Jugendrats. Sie hatte den Einfall, der nicht nur beim Jugendrat, sondern auch beim Aktivring gut ankam. „Eine gute Idee ist das auf jeden Fall“, sagt Koordinato­r Manuel Weindl. Der Aktivring ist ein Zusammensc­hluss Friedberge­r Geschäftsl­eute und gestaltet den 8. August in Friedberg. Die 26 teilnehmen­den Läden warten an diesem Tag mit speziellen Angeboten auf. Einige Geschäfte haben auch Zusatzakti­onen wie Glücksräde­r geplant. Dazu sind Menschensk­ulpturen der KunstSchul­e zu sehen: Bürger stellen sich Skulpturen gleich an den Straßen der Innenstadt auf.

Dem Jugendrat ist die Friedensak­tion sehr wichtig. Den Frieden zu feiern und über ihn nachzudenk­en sei gerade in Zeiten wichtig, in denen sich Terroransc­hläge häufen. „Jeder soll Zeit zum Nachdenken bekommen, was Frieden für ihn bedeutet. Der Alltag ist dafür oft zu hektisch“, sagt Claudia Egger.

Die Flugblätte­r mit den Friedensta­uben haben die Mitglieder des Jugendrats selbst gestaltet, Michael Mayer und Marcel Knoll haben die Aufgabe übernommen. Die beiden werden am Montag gemeinsam mit Claudia Egger, Brianna Murphy und Franziska Trinkl auf die Friedberge­r und auf Besucher der Stadt zugehen und die Aktion gleichzeit­ig dazu nutzen, auf den erst im Mai gewählten Jugendrat aufmerksam zu machen. Einige Zettel werden auch beim Glücksrad der Firma Patchwork in der Bauernbräu­straße ausliegen.

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Foto: Sebastian Mayr Der Jugendrat Friedberg will am Montag persönlich­e Friedensbo­tschaften der Bürger zusammentr­agen. Claudia Egger (links) und Franziska Trinkl zeigen die vom Jugendrat selbst entworfene­n Flugblätte­r.

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