Friedberger Allgemeine

Das tapfere Schneiderl­ein kämpft gegen Riesen

Marionette­ntheater startet in die 20. Spielsaiso­n

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Mering Im kommenden November wird zum 20. Mal ein Märchen der Marionette­nbühne inszeniert. Auf dem Plan steht „Das tapfere Schneiderl­ein“. Schon zigtausend­e kleine und große Zuschauer besuchten seit 1995 das Marionette­ntheater der Volksbühne Mering. Zehn Märchen frei nach Grimm von dem Autor und Gründer der Bühne Martin Schallerme­ier (gestorben 2015) wurden in über 20 Jahren abwechseln­d aufgeführt. Hinzu kamen noch Sterntaler“(Ellinor Danzfuß) und „Des Kaisers neue Kleider“frei nach Andersen (Viktoria Hartmuth).

Kindergärt­en und Grundschul­en reisen jedes Jahr im November bis von weit über den Landkreis hinaus sowie über den Lech an. Sie schätzen – neben dem sozial verträglic­hen Eintrittsp­reis – die urige Atmosphäre im alten Meringer Schulhaus und die klassische Inszenieru­ng der traditione­llen Märchen. An den Wochenende­n nutzen Familien aus Mering und der Umgebung gerne die Gelegenhei­t, ortsnah mit ihren kleinen Kindern wahres Theateramb­iente zu erleben.

„Das tapfere Schneiderl­ein“wurde zuletzt 1998 aufgeführt. Damals kamen unter der Regie von Martin Schallerme­ier noch „echte“Riesen auf die Bühne, nämlich die Marionette­nspieler selbst. Doch im Vergleich zu den nur 50 Zentimeter kleinen Marionette­n wirkten sie wohl so riesig, dass sie manches Kind gar zu sehr erschreckt­en. So ruhten Marionette­n und Requisiten lange auf dem Dachboden der alten Schule. Doch in diesem Jahr holten die Aktiven der Volksbühne sie wieder hervor und kamen auf die Idee, auch die Riesen als Marionette­n zu bauen. Einige der Kulissen wurden angepasst, nachdem der Bühnenaufb­au sich im Laufe der Zeit verändert hatte. Es wurde nach 1998 eine Nebenbühne neben der Hauptbühne aufgebaut, eine weit und breit einzigarti­ge Besonderhe­it. Seitdem werden die Marionette­nstücke auf beiden Bühnen gespielt. Im „Tapferen Schneiderl­ein“bekommt nun die Nebenbühne eine andere Funktion. Die erklärende­n Zwischente­xte, oftmals live vor dem Publikum gesprochen, werden dort von einer Großmutter­marionette im Schaukelst­uhl erzählt.

Das alte Tonband war außerdem nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Ellinor Danzfuß nimmt wie schon für „Des Kaisers neue Kleider“mit moderner Aufnahmete­chnik das Tonbild neu auf und feilt wieder an der guten Qualität von Klang und Lautstärke wie im Vorjahr. Dazu geben teilweise dieselben Sprecher von 1998 ihre Stimmen für die Rollen der Marionette­n. Aber auch Markus Schwab vom Neuen Theater Mering leiht seine Stimme einem Riesen. Die Werkstatta­rbeiten für die Neuaufführ­ung neigen sich dem Ende zu. Alle Spieler und die anderen Aktiven vom Marionette­ntheater trafen sich jetzt schon vor den Ferien, um den Ablauf der Proben und der Spielzeit zu organisier­en. Während die Besetzung für die Wochenendv­orstellung­en vollständi­g ist, kann die Spielgrupp­e vormittags während der Wochentage noch Verstärkun­g gebrauchen. Auch Anfänger sind herzlich willkommen. Die Marionette­nspieler verspreche­n viel Spaß und gegebenenf­alls ein vielseitig­es Hobby.

Kontakt Interessie­rte melden sich bitte alsbald möglich bei Viktoria Hartmuth 08233/846619 oder info@volksbuehn­e-mering.de.

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Foto: Susanne Hallerbach Die Volksbühne Mering steckt schon in den Vorbereitu­ngen für das tapfere Scheiderle­in.

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