Friedberger Allgemeine

Bald wird in Kissing Strom getankt

In der Bahnhofsal­lee errichtet der Energiever­sorger LEW eine Ladestatio­n für Elektroaut­os. Wann die in Betrieb gehen soll und warum das Unternehme­n auf die Gemeinde setzt

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Bundesregi­erung fördert den Kauf von Elektroaut­os seit Juli. Kritiker sagen, dass die Technik noch nicht ausgereift sei, dennoch wird sie in den kommenden Jahren wohl mehr an Bedeutung gewinnen. Die Gemeinde Kissing reagiert darauf und ermöglicht nun dem Energiever­sorger Lechwerke (LEW), in der Bahnhofsal­lee eine Ladestatio­n einzuricht­en.

Bürgermeis­ter Manfred Wolf sagte in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts: „Ich sehe das als einen Anschub für die Elektromob­ilität.“Für die Errichtung und den Betrieb der Ladesäule für zwei Fahrzeuge muss die Gemeinde nichts bezahlen, hieß es. Der Energiever­sorger ist derweil bei der Planung schon weit fortgeschr­itten. Wie Wolf erklärt, sollen zwei Parkbuchte­n in der Bahnhofsal­lee umgestalte­t und mit der Ladesäule versehen werden. Sie liegen neben dem großen Parkplatz, an den Ernsting’s family, Rossmann und weitere Geschäfte angrenzen. Auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te befinden sich die Apotheke und ein türkisches Restaurant. Laut Thomas Renz, bei LEW Leiter der Kommunikat­ion, soll die Ladestatio­n voraussich­tlich im Laufe des Herbs- tes in Betrieb gehen. Sie ist nur für Elektroaut­os geeignet. „E-Roller verfügen über einen normalen Schuko-Stecker, deshalb kann man sie dort nicht aufladen“, erklärt Renz. Das Unternehme­n bietet verschiede­ne Bezahlopti­onen an. Kunden, die bereits Ökostrom beziehen, können die Station zudem kostenlos nutzen. Aber das Laden ist laut Renz auch ohne Registrier­ung möglich. Dazu benötigen die Nutzer eine spezielle App fürs Smartphone. Eine Stunde kostet an einer Elf-Kilowatt-Station 4,95 Euro.

Bezahlt wird per Kreditkart­e oder Internetdi­enst Paypal. Die Ladezeit sei vom Fahrzeugty­p und der Leistung der Station abhängig. Renz sagt, dass die Elektromob­ilität ein wichtiger Baustein für eine nachhaltig­e Mobilität und damit ein Schlüssel für das Gelingen der Energiewen­de sei. „LEW engagiert sich seit vielen Jahren in der Technologi­e, vor allem im Aufbau einer Ladeinfras­truktur in der Region sind wir in Vorleistun­g gegangen.“Kissing sei eine große Kommune und ein attraktive­r Standort. „Deshalb ist es für die Kommune und LEW wichtig, den Bürgern dort eine Lademöglic­hkeit zu bieten.“In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts sagte Katrin MülleggerS­teiger (Grüne), dass das Unternehme­n in Zukunft wohl mit der Station auch Geld verdienen will. „Wie können wir darauf reagieren?“, fragte sie. Bürgermeis­ter Wolf betonte, dass zunächst im Vordergrun­d stehe, das Angebot nach Kissing zu holen. Auch Franz-Xaver Sedlmeyr (CSU) sagte, dass diese Frage sich eher stelle, wenn der Energiever­sorger weitere Säulen in der Bahnhofsal­lee errichten wolle. „Wegen einer Ladestatio­n sollten wir nicht schauen, was wir da rausholen können.“Der Gemeindera­t befürworte­te am Ende einstimmig die Aufstellun­g der Ladesäule.

Carsharing soll weiterverf­olgt werden

Nach der Diskussion verkündete Wolf zudem, Carsharing, also die gemeinscha­ftliche Nutzung eines Fahrzeugs, in Kissing weiterzuve­rfolgen. Das Autohaus Loder in der Oberländer­straße bietet bisher ein entspreche­ndes Modell an. Wolf stellt sich aber vor, einen zentralere­n Ort zu finden.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Elektroaut­os gewinnen immer mehr an Bedeutung, die Gemeinde Kissing reagiert nun darauf.
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Foto: Philipp Schröders Die Gemeinde Kissing ermöglicht dem Energiever­sorger Lechwerke (LEW), in der Bahnhofsal­lee eine Ladestatio­n für Elektroaut­os einzuricht­en.

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