Friedberger Allgemeine

Die Jungfernin­seln stehen zum Verkauf

-

Zwischen dem Atlantik und der Karibik liegen die Jungfernin­seln. Klares, blaues Meer, weiße Sandstränd­e, Felsen, Berge, Palmen ... Auf den Inseln sieht es aus wie im Paradies. Wer würde bei diesem Anblick an Schlachten, Flotten und Stützpunkt­e denken? Im Ersten Weltkrieg sind sie aber vor allem das – ein praktische­r taktischer Stützpunkt. Die USA haben schon zuvor oft versucht, die Inseln zu kaufen. Erstmals im Jahr 1867.

Am 4. August 1916 haben die USA ihr Ziel erreicht. US-Außenminis­ter Robert Lansing und der dänische Botschafte­r in den USA, Constantin Brun, unterzeich­neten den Vertrag über die Abtretung von Dänisch-Westindien an die Vereinigte­n Staaten. Die erste feste dänische Siedlung entstand 1666, die Inselgrupp­e ist seit 1671 dänisch.

Für 25 Millionen Dollar (damals 130 Millionen Mark) kaufen die USA die Inseln St. Croix, St.Thomas und St. John. Schätzunge­n zufolge würde das heute einem Betrag von etwa 416 Millionen Euro entspreche­n. Im August 1916 leben auf den Inseln 38 000 Menschen auf rund 350 Quadratkil­ometern. Die USA wollen dort eine Flottenbas­is errichten. Seit Ausbruch des Krieges wurden die Kaufverhan­dlungen mit den Dänen besonders vorangetri­eben, da in Washington befürchtet wurde, der Gegner – das Deutsche Reich – könnte die Inseln als Marinestüt­zpunkte übernehmen.

Übrigens: Noch heute zeigen sich auf den Jungfernin­seln – die bis heute zum Außengebie­t der Vereinigte­n Staaten gehören – dänische Einflüsse. Die Begrüßung zum Beispiel, sie lautet: Velkommen. (kafi)

 ??  ??
 ?? Fotos: dpa, Fotolia ?? Im rechten Bild sieht man, wie die Jungfernin­seln heute verteilt sind. Im Ersten Weltkrieg waren sie für die USA als Flottenstü­tzpunkt interessan­t.
Fotos: dpa, Fotolia Im rechten Bild sieht man, wie die Jungfernin­seln heute verteilt sind. Im Ersten Weltkrieg waren sie für die USA als Flottenstü­tzpunkt interessan­t.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany