Friedberger Allgemeine

So wird die Toilette wirklich sauber

Hygiene Warum wöchentlic­hes Putzen nicht ausreicht und zu welchen Mitteln Experten raten

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Bonn Das Putzen der Toilette gehört sicher zu den unbeliebte­sten Tätigkeite­n im Haushalt. Dabei ist ausgerechn­et hier das Verdrängen und Verschiebe­n nicht gut: Wer regelmäßig gut putzt, erspart sich hartnäckig­e Ablagerung­en – und damit auch viel Mühe und Ekel beim Schrubben des Örtchens. Denn Urinstein oder Kalk lagern sich nun mal mit der Zeit ab und haften fest.

„Am besten ist es, die Toilette jeden oder wenigstens jeden zweiten Tag zu reinigen“, rät Dirk Reker von der Landesinnu­ng Bremen und Nord-West-Niedersach­sen des Gebäuderei­niger-Handwerks. Er sagt: „Mit etwas Übung dauert das nicht mehr als eine Minute: Reinigungs­mittel in das WC-Becken geben, ein bisschen wirken lassen, mit der Toilettenb­ürste durch das Becken gehen, nachspülen. Dann noch mit einem Lappen Brille und Rand abwischen – fertig.“

Damit sich Keime nicht ausbreiten, ist es notwendig, für das WC ein eigenes Putztuch zu verwenden. „Auch wenn zwischendu­rch nur mal kurz drüber gewischt wird, sollte das immer mit einem extra Tuch oder Schwamm geschehen, die nicht für Wanne, Dusche oder Waschbecke­n benutzt werden“, betont Marcus Gast, Sachverstä­ndiger für Wasch- und Reinigungs­mittel beim Umweltbund­esamt.

Das größte Hygienepro­blem lauert nicht im WC selbst, sondern unter dem Rand des Sitzes. „Hier lieber einmal mehr als zu wenig putzen“, empfiehlt Jens J. Wischmann von der Vereinigun­g der Deutschen Sanitärwir­tschaft. Auch unter dem Spülrand lagert sich Schmutz ab. Wird er nicht regelmäßig entfernt, verfestigt er sich und lässt sich dann nur noch sehr schwer ablösen. Hier sollten aber auch dann keine scharfen oder ätzenden Mitteln Verwendung finden: „Das Geheimnis liegt nicht in irgendeine­m besonders starken Wundermitt­el, sondern in der Regelmäßig­keit“, betont Reker. „Die Reiniger müssen zehn Minuten einwirken und werden dann per Hand weggewisch­t.“

Bei den Reinigungs­mitteln haben Verbrauche­r die Qual der Wahl. In Drogerie- und Supermärkt­en füllen sie meterweise die Regale. „Es gibt welche, die verspreche­n, besonders schnell und kraftvoll zu wirken“, sagt Gast. „Das klingt für viele Kunden verlockend, kann bei unsachgemä­ßer Anwendung aber zu Problemen führen.“Die Wirkung werde oft durch starke Säuren wie Salzsäure erreicht, die bei Berührung die Haut schädigen können.

Es ist auch wichtig, das richtige Mittel für das jeweilige Problem zu verwenden. Stark chlorhalti­ge Mittel desinfizie­ren und bleichen zum Beispiel besonders gut. „Innerhalb des WCs sind Desinfekti­onsmittel aber sinnlos. Da braucht man einen sauren Reiniger, um Kalk und Urinstein zu entfernen“, betont Gast. Um Mensch und Umwelt zu schonen, empfiehlt er Sanitärrei­niger auf der Basis von Zitronensä­ure, auch in Kombinatio­n mit Milchsäure, zu verwenden.

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Foto: dpa Wer regelmäßig putzt, erspart sich hartnäckig­e Ablagerung­en.

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