Spannung bis zum Schluss
Deutsche Fußballer gleichen spät aus
Salvador/São Paulo Mit einem LastMinute-Treffer hat Serge Gnabry den deutschen Fußballern bei den Sommerspielen in Rio die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale erhalten. Der Profi vom FC Arsenal traf am Sonntag beim 3:3 (1:1) gegen Südkorea in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich.
Das DFB-Team wartet bei Olympia zwar weiter auf den ersten Sieg seit 28 Jahren, kann mit einem Kantersieg im Gruppenfinale gegen Fidschi aber aus eigener Kraft die K.-o.-Runde erreichen. Vor 18000 Zuschauern in Salvador traf Gnabry gleich doppelt. In der 33. Minute hatte er bereits das zwischenzeitliche 1:1 besorgt. Den dritten Treffer steuerte Davie Selke (55.) bei. Für die Asiaten trafen Hwang Hee-Chan (25.), Son Heung-Min (57.) und Hyun Suk (87.).
Die erste Chance gehörte den Südkoreanern, den Schuss von Hwang konnte Torwart Timo Horn parieren. Nach 25 Minuten zielte der Stürmer von Red Bull Salzburg dann genauer: Sein Schuss aus spitzem Winkel schlug im langen Eck ein. Erst nach diesem Rückstand berappelten sich die DFB-Talente. Davie Selke vom Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig verzog zunächst knapp, dann durfte Gnabry seinen zweiten Turniertreffer bejubeln. Im Strafraum angespielt, schlenzte er den Ball gekonnt ins Eck. Nun war die Hrubesch-Truppe am Drücker.
Die Defensive stabilisierte sich, und in der Offensive wurde mit mehr Zug zum Tor agiert. Trotzdem blieb es spannend bis zum Schlusspfiff.
Frauen-Nationalmannschaft Ohne die erhofften Viertelfinal-Tickets im Gepäck bestiegen die deutschen Fußballerinnen nach dem glücklichen 2:2 gegen Australien den Flieger zum olympischen Gruppenfinale in Brasilia. Hoch über den Wolken feilte Bundestrainerin Silvia Neid am Matchplan für das Duell mit Tabellenführer Kanada, in dem die DFB-Auswahl am Dienstag ein Remis zum sicheren Erreichen der K.-o.-Runde benötigt. Die ungenügende Defensivleistung trieb Neid so manche Sorgenfalte auf die Stirn. Auch in den anderen Mannschaftsteilen lief es nicht rund. „Wir haben am Anfang nicht gut ins Spiel gefunden. Das frühe 0:1 hat uns etwas aus dem Konzept gebracht“, kritisierte Neid.
Nach Gegentoren von Samantha Kerr (6.) und Caitlin Foord (45.) hatte die DFB-Elf schon mit 0:2 im Hintertreffen gelegen. Ein Zaubertor von Sara Däbritz (45.+2), die den Ball mit dem Außenrist unter die Latte chippte, und ein spätes Glückstor durch Saskia Bartusiak (88.) bewahrten die deutsche Mannschaft vor einer Pleite.