Friedberger Allgemeine

Wo bleibt die OlympiaSti­mmung?

- VON SEBASTIAN KAPP sport@augsburger-allgemeine.de

Als die Eröffnungs­feier fast vorbei war und das olympische Feuer bereits brannte, packte es Tom Bartels dann doch noch einmal kurz: „Die Spiele sollen nicht perfekt werden, sondern brasiliani­sch“, sagt er plötzlich und fiel dabei seinem Kollegen Ralf Scholt fast ins Wort. Es klang fast wie ein Appell von Bartels, der schon das WM-Finale 2014 („Mach ihn, mach ihn, er macht ihn“) kommentier­te, sich endlich auf Olympia einzulasse­n.

Denn was wir bis dahin zu sehen und vor allem zu hören bekamen, war eher deprimiere­nd denn euphorisch. Doping, Korruption, Umweltsünd­en – die Skandale überschatt­en das Treffen der Jugend der Welt. Die hatte mit ihrem Bericht über das Staatsdopi­ng in Russland einen wichtigen, wenngleich notwendige­n Beitrag geleistet. Nur stellt das die Moderatore­n auch vor Herausford­erungen. Da steht dann Alexander Bommes etwas hilflos vor der Kamera und fragt: „Wie sollen wir das hier angehen“? Und Schwimm-Expertin Franziska van Almsick verkündet, ihren Kindern von einer Karriere als Spitzenspo­rtler in diesen Zeiten des Dopings nur abraten zu können. Die Worte stammen von einer Frau, die überhaupt erst durch die Olympische­n Spiele 1992 in Deutschlan­d bekannt wurde.

Über linientreu­e Berichters­tattung darf sich niemand beschweren. Beispiel: Der Vorbericht zur Olympia-Eröffnungs­feier. Da folgte auf den Beitrag über das Doping in Russland das Porträt über

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Foto: Valeria Witters Ralf Scholt (links) und Tom Bartels vor der Eröffnungs­feier.

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