Friedberger Allgemeine

Ein ganz großer olympische­r Auftritt mit zwölf Jahren Verspätung

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Mit zwölf Jahren Verspätung durfte sich Vanderlei de Lima (im Bild) endlich wie ein Olympiasie­ger fühlen. Der einstige Marathonlä­ufer entzündete die Flamme zu den ersten Olympische­n Spielen in Südamerika – und sorgte damit für den emotionale­n Abschluss der Eröffnungs­feier im Maracanã-Stadion. „Ohne Zweifel habe ich heute die Goldmedail­le bekommen“, sagte der tragische Held von Athen 2004. Beim olympische­n Marathon in der griechisch­en Hauptstadt war de Lima wenige Kilometer vor dem Ziel von einem psychisch kranken Mann von der Strecke gedrängt worden. Zu dem Zeitpunkt lag der Brasiliane­r mit 25 Sekunden Vorsprung klar auf Goldkurs. De Lima verlor wertvolle Zeit. Am Ende musste er zwei Konkurrent­en vorbeizieh­en lassen. Er gab aber nicht auf und gewann noch Bronze. Seit damals genießt der demnächst 47-Jährige in seiner Heimat Heldenstat­us. Wohl alle Brasiliane­r gönnten ihm den magischen Moment in der ersten Olympia-Nacht von Rio. Dabei war er gar nicht als letzter der mehr als 12000 Fackelläuf­er vorgesehen. Die Rolle war eigentlich dem größten aller Volkshelde­n Brasiliens vorbehalte­n. Doch Fußball-Legende Pelé musste aus gesundheit­lichen Gründen passen.

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Foto: Emmanuel Dunand, afp

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