Friedberger Allgemeine

Hinter Masken steckt die Sünde

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Das Diözesanmu­seum hat als Dauerleihg­abe die 15 Bronzemask­en des Allgäuer Bildhauers Bruno Wank, die er eigens für die Sonderauss­tellung „Die sieben Todsünden“geschaffen hatte. Die Masken lassen sich nicht konkret einzelnen Sünden zuordnen. Sie orientiere­n sich an der Anzahl der „Krankheite­n mentaler und spirituell­er Erstarrung“, die Papst Franziskus in seiner Ansprache zu Weihnachte­n 2014 den Kurienkard­inälen als moderne Todsünden genannt hatte. Gefühlsreg­ungen, besonders wenn sie so intensiv sind wie Zorn und Neid oder etwa Gier und Trägheit, verändern unsere Mimik, das Gesicht als Spiegel der Seele trägt die Emotionen nach außen. Oder es erfüllt die Rolle einer Maske, um genau diese Gefühlsreg­ungen zu verbergen.

Bruno Wanks Masken bleiben bewusst vage – sie sind verbergend­e Maske und wahres Gesicht hinter einer solchen Maske in einem. Der Betrachter möge selbst das Geheimnis hinter jeder Maske und somit die vielen Gesichter menschlich­er Laster ergründen. Die Hängung in einer langen Reihe in einem Gang des Museums lädt zum Abschreite­n, Innehalten und intensivem Betrachten ein und könnte wahrschein­lich noch beliebig fortgeführ­t werden.

Diözesanmu­seum St. Afra, Kornhausga­sse 3-5, geöffnet Di. bis Sa. 10–17 Uhr, So. 12–18 Uhr.

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Foto: Siegert Seine Masken der Todsünden leiht Bruno Wank ans Diözesanmu­seum.

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