Wie junge Detektive einen Entführer finden
Drei Tage lang arbeiten 25 Kinder wie Kriminalisten – und lösen einen spannenden Fall
Dieses Ferienprogramm klingt alles andere als langweilig: Ein Eismann wurde entführt. Da es zunächst keinerlei Hinweise auf den Täter und dessen Aufenthaltsort gibt, bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Fünf Nachwuchs-Detektivgruppen gehen auf Spurensuche.
Einer der Detektive ist Joel aus Kissing. Gemeinsam mit 24 anderen Kindern nimmt er am Sommerkrimi des Uni-Hochseilgartenteams teil. Er ist das erste Mal dabei und ist begeistert: „Ich wollte eigentlich später mal Detektiv werden, aber das wird jetzt wohl doch nichts, weil es ein bisschen zu gefährlich ist. Jetzt möchte ich Fußballer werden“, sagt der Junge. Ein Talent für das Spurenlesen hat er jedenfalls.
Stolz zählt Joel auf, welche Infor- mationen sie nach den ersten zwei Tagen haben: „Wir wissen schon, dass der Entführer eine rot-schwarze Mütze trägt und dass es ein Mann ist, weil er einen Bart hat. Da er weder einen Ohrring, noch einen Nasenring trug, kann es nicht Mr. Ping sein“, kombiniert er. „Ich verdächtige ja Detective Gordon, weil der die gleiche Handbewegung gemacht hat, wie der Täter auf dem Video.“
Insgesamt sind die Kinder drei Tage lang in Augsburg unterwegs und arbeiten sich durch viele Aufgaben. So mussten sie auf ihrer Spurensuche ein Spinnennetz durchqueren, ein Minenfeld mithilfe von Teppichfliesen überqueren oder einen Hinweis aus einem Säureteich fischen, der nicht berührt werden durfte. Im Rahmen der Videobotschaft erhielten die Kinder dann den Hinweis auf die Innenstadt, in der sie sich am letzten Tag des Sommerkrimis auf Spurensuche machten.
Im alten Kellergewölbe des Holbein-Gymnasiums kann einem schon etwas unheimlich zumute werden. Als die Fünfergruppe mit ihrer Betreuerin die Stufen hinabsteigt und sich in dem Raum umsieht, rennt plötzlich der Täter zur Tür herein. Vermummt mit Mütze, Sonnenbrille und Tuch vor dem Mund, springt er in den Saal, wirft einen Zettel von sich und verschwindet schnell durch die Tür, die er auch noch hinter sich versperrt.
Maximilian hebt den zerknüllten Zettel auf und liest vor: „Hahaha! Scheint so, als seid ihr mir in die Falle getappt. Um hier rauszukommen, braucht ihr einen Schlüssel. Der Schlüssel ist jedoch in dem verschlossenen Rucksack, für dessen Schloss ihr vier Zahlen benötigt. Die vier Zahlen erhaltet ihr durch Lösen von vier Aufgaben.“
Nun ist echte Detektivarbeit gefragt. Beim Suchen von Fehlern in einem Foto, erarbeiten sich die Kinder die erste Zahl. Schon bald haben die Agenten die richtige Lösung parat und können sich aus dem Kellergewölbe befreien. Ein Foto der Mädchenfigur am Königsplatz gibt einen Hinweis auf die nächste Station.
Am Ende des dritten Tages ist es dann soweit: Der Kriminalfall kann endlich gelöst werden und die Detektive können den Eismann aus den Fängen des Entführers befreien. Zur Belohnung und als Dankeschön gibt es, wie sollte es anders sein, ein Eis für die Kinder.
Der Augsburger Sommerkrimi findet alle zwei Jahre als Teil des Tschamp-Ferienprogramms statt. „Im Rahmen eines Seminars der Universität Augsburg planen Sportund Erlebnispädagogikstudenten das dreitägige Angebot und führen es schließlich durch“, erklärt Koordinatorin Maria Schweigard.