Alles sauber oder was?
Früher galten phosphatfreie Geschirrspülmittel als wenig effizient. Das hat sich geändert. Die Stiftung Warentest hat jetzt 13 Produkte getestet – mit erstaunlichem Ergebnis
Augsburg Seit Januar 2016 gelten neue Vorschriften für Geschirrspülmittel. Wie Waschpulver dürfen jetzt auch Geschirrspülmittel einer EU-Verordnung zufolge keine Phosphate mehr enthalten. Hintergrund ist die gestiegene Belastung der Umwelt durch die Stoffe.
Pro Jahr gelangen viele tausend Tonnen Phosphate aus Geschirrspülmitteln in die Kanalisation und können von den Kläranlagen nicht vollständig aufgefangen werden. Geraten die Stoffe in Badeseen, fördern sie Algenwachstum. Viele Hersteller haben auf die neuen Vorgaben bereits reagiert und die Rezeptur ihrer Tabs und Pulver umgestellt. Zwölf der neuen Produkte hat Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Magazin untersucht. Das Ergebnis ist überraschend: Phosphatfreie Pulver und Tabs sind besser als ihr Ruf. Sie sind sogar besser als manch herkömmlicher Geschirrreiniger. Ein Produkt erhielt die Bewertung „sehr gut“und sieben die Bewertung „gut“. Nur zwei schnitten schlechter ab als der Klassiker „Somat Classic 1“, der zu mehr als 30 Prozent aus gewässerbelastenden Phosphaten besteht und bei dem Test vergleichsweise mit unter die Lupe genommen wurde.
Testsieger wurde „Domol Geschirr-Reiniger Pulver Classic“von Rossmann mit Kosten von vier Cent pro Spülgang. Sauber spülen klappt auch mit dem „Fit Pulver Classic“für neun Cent pro Spülgang. Gut und preiswert spülen auch die getesteten Tabs, auch wenn sie unflexibel zu dosieren sind. „Lidl W5 Classic“und „Norma Saubermax Classic“kosten je fünf Cent pro Tab und leisten saubere Arbeit. Bei den geprüften Produkten handelt es sich um „Monotabs“, weil sie weder Klarspüler noch Regeneriersalz enthalten. Beides muss getrennt in den Geschirrspüler gegeben werden.
Dennoch kommt bei den meisten Produkten das Geschirr glänzend aus der Spülmaschine. Nur ein Mittel versagte und die Gläser und Teller kamen mit weißlich stumpfen Kalkablagerungen aus der Spülmaschine. „Sodasan Maschinenspülmittel“erhielt daher als einziges der getesteten Produkte die Bewertung „mangelhaft“. Insgesamt überzeugten Produkte, die rein auf Öko setzten nicht. Einige Anbieter wie „Ecover“, „Alma Win“oder „Sodasan“, die vorzugsweise pflanzliche und mineralische Rohstoffe verwenden, zeigten beim Spültest enttäuschende Ergebnisse. Das Geschirr mit hartnäckigen Speiseresten wie Hackfleisch, Eigelb oder Pasta, kam fast so schmutzig aus der Maschine, wie es von den Testern hineingestellt wurde. Gerade das umweltschonendste Produkt „Sodasan“schädigte im Dauertest zudem Edelstahlbesteck und Gläser irreparabel. Laut Anbieter wurde dessen Rezeptur bereits geändert.