Friedberger Allgemeine

Terrorangs­t: Menschen suchen Rat

Ansturm auf Informatio­ns-Hotline

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Nürnberg Seit den Terroransc­hlägen in Würzburg und Ansbach ist die Anzahl der Anrufe bei der Radikalisi­erungs-Hotline des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (BAMF) stark angestiege­n.

In den ersten zehn Tagen nach dem Selbstmord­attentat in Ansbach habe die Beratungss­telle so viele Anrufe registrier­t wie sonst innerhalb eines ganzen Monats, berichtete ein BAMF-Sprecher in Nürnberg. Üblicherwe­ise nehmen die HotlineMit­arbeiter 60 Anrufe monatlich entgegen. Deutlich zugenommen habe auch die Zahl der Fälle, bei denen die Angestellt­en die Sicherheit­sbehörden eingeschal­tet haben. Genaue Angaben dazu machte der Sprecher nicht.

Die Berater helfen Angehörige­n von Jugendlich­en, die womöglich in die islamistis­che Szene abdriften. Die Radikalisi­erungs-Hotline berät Eltern, Freunde – aber auch Arbeitgebe­r. Im Juli wurden knapp 40 Beratungsf­älle an das bundesweit­e Netzwerk zur weiteren Betreuung übergeben. In der Beratungss­telle Radikalisi­erung des BAMF arbeiten sechs Personen, die an der Hotline die Fälle aufnehmen und auf Mails reagieren. Mit verschiede­nen Organisati­onen haben sie die Jugendlich­en im Blick. Vor Ort sind es an die 50 Personen bundesweit.

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