Schwacher Beginn, starker Abschluss
Tennis Angelique Kerber zieht trotz anfänglicher Probleme ins Achtelfinale ein. Bei den Männern muss der letzte Deutsche aufgeben
Rio de Janeiro Es war eine symptomatische Szene für den Beginn der Partie. Angelique Kerber versuchte, Kontrolle über das Spiel zu erlangen. Schickte die Kanadierin Eugenie Bouchard von der einen Seite des Platzes zur anderen. Wie so oft an diesem Tag, musste die AustralianOpen-Siegerin den Ball nur noch geschickt im gegnerischen Feld platzieren, spielte ihn stattdessen jedoch ins Netz.
Der Unmut war Kerber deutlich anzusehen. Es lief einfach nicht für die 28-Jährige im mäßig gefüllten Centre-Court in Rio. Sie schlug den Ball weg, zuckte ratlos mit den Schultern. 1:4 lag die Weltranglisten-Zweite im ersten Satz zurück, ehe sie sich ins Spiel kämpfte und Bouchard noch mit 6:4 bezwang.
Kerber machte nun weniger Fehler und setzte sich in Satz zwei schnell ab, Bouchard lief vor allem hinterher. Beim Stand von 5:1 vergab Kerber noch drei Matchbälle. Wenige Minuten später konnte sie jedoch einen letztendlich ungefährdeten Sieg einfahren (6:4, 6:2). Die Kielerin trifft heute in der nächsten Runde auf Samantha Stosur aus Australien. Seit 16 Jahren gab es für die deutschen Tennisspieler keine Medaille mehr im Einzel, doch dies- mal haben gleich zwei Spielerinnen die Chance. Denn auch Laura Siegemund ist in das Achtelfinale eingezogen. Die 28-Jährige aus Metzingen gewann am Montag gegen die Chinesin Zhang Shuai 6:2, 6:4.
Weniger glücklich verlief der Tag für Philipp Kohlschreiber. Der Augsburger hatte die erste Runde bei Olympia für sich entschieden, hat sich vor seiner Zweitrundenpartie nun aber verletzungsbedingt abgemeldet. Wegen eines Ermüdungsbruchs im rechten Fuß wird er mehrere Wochen ausfallen. Der 32-Jährige war schon am Sonntag im Doppel mit Jan-Lennard Struff nicht angetreten. Kohlschreiber ist der zweite deutsche Spieler, der wegen einer Verletzung aufgeben musste. Am Sonntag hatte Dustin Brown im Match gegen Thomaz Bellucci einen doppelten Bänderriss erlitten. Kohlschreiber war danach der letzte verbliebene Deutsche im HerrenWettbewerb.