Ampel des Verdrusses
Die Friedberger Straße ist jetzt in den Ferien wieder einmal das Problem. Besonders am Knotenpunkt mit der Meringer Straße staut sich der Verkehr, wobei die Kreuzung auch außerhalb der Baustellenzeit ein Problem ist. Seit dem Neubau der Straßenbahnlinie 6 sehen Autofahrer an dieser Stelle häufig Rot, weil hier zwei Hauptverkehrsstraßen aufeinandertreffen und zusätzlich die Straßenbahn die Fahrbahn kreuzt.
Der Verdacht, dass es sich um eine „Pförtnerampel“handelt, liegt aus Sicht vieler Autofahrer nahe. Damit ist gemeint, dass der Verkehr an der Stadtgrenze so dosiert wird, dass auf der mit dem Tramausbau verschmälerten Friedberger Straße in Hochzoll kein Stau entsteht. Die Staufreiheit war damals ein Versprechen der Stadtregierung an die Hochzoller, die nicht alle Freunde der Straßenbahn sind. Die Folge: Stau außerhalb der Stadtgrenzen.
Ganz fernliegend ist diese Überlegung nicht, zumal mit dem Stau an der Stadtgrenze auch mehr Verkehr auf die Große Ostumgehung/ AIC 25 neu umgeleitet werden dürfte. Die Stadt weist diesen Verdacht aber von sich. Eine derartige Ampelschaltung sei gar nicht zulässig. Das Tiefbauamt sieht die Verkehrsmenge an dieser Stelle als Problem. Zudem darf man nicht so tun, als wäre an dieser Stelle auch vor dem Trambau alles glatt gelaufen.
Trotzdem ist jede Kreuzung, an der die Tram nach einem Umbau die Autos ausbremst, zwar gut für die Fahrzeit und Attraktivität der Straßenbahn, gleichwohl wird es neue Projekte nicht vereinfachen. Die für die Straßenbahn verschmälerte Donauwörther Straße ist das deutlichste Beispiel, bei dem die Verkehrsplanung so nicht funktioniert hat. Und mit der Linie 5 steht das nächste Projekt an, bei dem sich Tram und Autos in die Quere kommen könnten. Man darf gespannt sein auf das errechnete Verkehrsmodell, das die Stadtwerke in den nächsten Monaten präsentieren werden.