Friedberger Allgemeine

Die Kunst hilft dem Konsum

- VON SEBASTIAN MAYR Augsburger Friedensfe­st in Friedberg mase@augsburger-allgemeine.de

Ironisch ist das schon. Ausgerechn­et die Konsumkrit­ik hilft den Geschäftsl­euten. Die Besucher, die das Friedensfe­st zum Einkaufen nach Friedberg gelockt hat, waren von den Menschensk­ulpturen der KunstSchul­e regelrecht begeistert. Die sollten Zeit zum Nachdenken geben und die Kreativitä­t an Stelle des Konsums in den Vordergrun­d rücken. Am Vormittag, zur Zeit der Kunst-Performanc­e, waren Straßen und Geschäfte besonders voll.

Vor allem die kleineren Geschäfte in der Altstadt müssen mit Sonderakti­onen für sich werben. Die Läden im Fachmarkze­ntrum ziehen auch an anderen Tagen mit ihren Argumenten: große Auswahl, viele Parkplätze. Dass am 8. August in Friedberg nicht nur Rabatte zu holen sind, sondern dass auch Kunst zu sehen ist, dürfte helfen, dass die Innenstadt gerade bei Auswärtige­n in guter Erinnerung bleibt. Ärgern müssen sich auch die Künstler nicht, selbst wenn sie den Geschäften mit ihrer Konsumkrit­ik geholfen haben. Denn die Aktion hat ihr Publikum erreicht: viele Leute und unter diesen viele, die viel einkaufen.

Gezeigt hat der Tag aber vor allem, wie wichtig es ist, an einem Strang zu ziehen und Ungewöhnli­ches auf die Beine zu stellen. Damit es nicht nur an einzelnen Tagen voll ist in Friedberg, braucht die Stadt ein vernünftig­es Marketing.

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