Stadt will Gräben besser säubern
In Derching werden Keller immer wieder feucht. Was hilft?
Friedberg Es ist ein wiederkehrendes Problem: Regelmäßig läuft Derchinger Bürgern Wasser in den Keller. „Alle paar Jahre wird es feucht und nass“, sagt Klaus Tscheschlok. Manchmal steht das Wasser einige Zentimeter hoch. Dabei hat Tscheschlok bereits vor Jahren viel Geld in die Hand genommen, um den Keller sanieren zu lassen. Einige Nachbarn trifft es bei Hochwasser wohl noch schlimmer. Bei ihnen sind sogar Pumpen notwendig.
Schon auf der Bürgerversammlung Nord Ende Juni hat sich Tscheschlok zu Wort gemeldet. Die Gräben, die das Wasser ableiten sollen, seien teilweise verstopft und deshalb mitschuldig an den Problemen der Derchinger mit dem Hochwasser. Nun wandte sich Tscheschlok abermals an die Stadtverwaltung. Bürgermeister Roland Eichmann und Bauhof-Chef Willi Erhard nahmen sich bei einem Ortstermin rund eineinhalb Stunden Zeit. Hinterher war Tscheschlok zufrieden und auch Eichmann sprach von einem „sehr guten Gefühl“, mit dem er aus dem Treffen gegangen sei.
Die Stadt will sich mit Pflegeund Kontrollmaßnahmen darum bemühen, die Gräben frei und leistungsfähig zu halten. In den Gräben wachsendes Gras beeinträchtigt laut Eichmann aus Sicht von Experten den Wasserfluss aber nicht, weil die Halme umgebogen werden. An bestimmten Stellen sehen aber auch die Stadtvertreter die Gefahr, dass Gegenstände hängen bleiben und das Wasser bremsen könnten.
Doch das grundsätzliche Problem könne der beste Graben nicht lösen, so Eichmann: Der Grundwasserspiegel sei in dem Wohngebiet schlicht zu hoch. Der Bürgermeister glaubt auch, dass durch schneller abfließendes Wasser ein Trichtereffekt entsteht. Fließe das Wasser schneller ab, komme neues Wasser schneller nach. Tscheschlok dagegen legt Wert darauf, dass die Gräben das Wasser schnell ableiten. „Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung“, findet er. Der momentane Zustand der Gräben sei in Ordnung. Diese seien zwar regelmäßig gepflegt worden – aber eben nicht immer dann, wenn der Bedarf dafür am größten gewesen sei.
Zukünftig sollen die Mitarbeiter der Stadt den Zustand der Gräben genau im Blick behalten und die Entwicklung beobachten. „Da haben die Anwohner schon recht“, gesteht Eichmann ein. Auch die Sorgen kann der Bürgermeister verstehen: „Wasser im Keller ist einfach ekelhaft.“Für Klaus Tscheschlok zählt, dass die Maßnahmen auch vorgenommen werden. Einen festen Zeitplan gibt es noch nicht.