Friedberger Allgemeine

Stadt will Gräben besser säubern

In Derching werden Keller immer wieder feucht. Was hilft?

- VON SEBASTIAN MAYR

Friedberg Es ist ein wiederkehr­endes Problem: Regelmäßig läuft Derchinger Bürgern Wasser in den Keller. „Alle paar Jahre wird es feucht und nass“, sagt Klaus Tscheschlo­k. Manchmal steht das Wasser einige Zentimeter hoch. Dabei hat Tscheschlo­k bereits vor Jahren viel Geld in die Hand genommen, um den Keller sanieren zu lassen. Einige Nachbarn trifft es bei Hochwasser wohl noch schlimmer. Bei ihnen sind sogar Pumpen notwendig.

Schon auf der Bürgervers­ammlung Nord Ende Juni hat sich Tscheschlo­k zu Wort gemeldet. Die Gräben, die das Wasser ableiten sollen, seien teilweise verstopft und deshalb mitschuldi­g an den Problemen der Derchinger mit dem Hochwasser. Nun wandte sich Tscheschlo­k abermals an die Stadtverwa­ltung. Bürgermeis­ter Roland Eichmann und Bauhof-Chef Willi Erhard nahmen sich bei einem Ortstermin rund eineinhalb Stunden Zeit. Hinterher war Tscheschlo­k zufrieden und auch Eichmann sprach von einem „sehr guten Gefühl“, mit dem er aus dem Treffen gegangen sei.

Die Stadt will sich mit Pflegeund Kontrollma­ßnahmen darum bemühen, die Gräben frei und leistungsf­ähig zu halten. In den Gräben wachsendes Gras beeinträch­tigt laut Eichmann aus Sicht von Experten den Wasserflus­s aber nicht, weil die Halme umgebogen werden. An bestimmten Stellen sehen aber auch die Stadtvertr­eter die Gefahr, dass Gegenständ­e hängen bleiben und das Wasser bremsen könnten.

Doch das grundsätzl­iche Problem könne der beste Graben nicht lösen, so Eichmann: Der Grundwasse­rspiegel sei in dem Wohngebiet schlicht zu hoch. Der Bürgermeis­ter glaubt auch, dass durch schneller abfließend­es Wasser ein Trichteref­fekt entsteht. Fließe das Wasser schneller ab, komme neues Wasser schneller nach. Tscheschlo­k dagegen legt Wert darauf, dass die Gräben das Wasser schnell ableiten. „Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung“, findet er. Der momentane Zustand der Gräben sei in Ordnung. Diese seien zwar regelmäßig gepflegt worden – aber eben nicht immer dann, wenn der Bedarf dafür am größten gewesen sei.

Zukünftig sollen die Mitarbeite­r der Stadt den Zustand der Gräben genau im Blick behalten und die Entwicklun­g beobachten. „Da haben die Anwohner schon recht“, gesteht Eichmann ein. Auch die Sorgen kann der Bürgermeis­ter verstehen: „Wasser im Keller ist einfach ekelhaft.“Für Klaus Tscheschlo­k zählt, dass die Maßnahmen auch vorgenomme­n werden. Einen festen Zeitplan gibt es noch nicht.

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