Lohnende Schinderei
Ironman-Gewinnerin Katja Mayer gibt Lauftipps für jedermann
Ironman-Siegerin Katja Mayer kam nach Friedberg, um Läufern Tipps für die Vorbereitung auf den Halbmarathon am 11. September zu geben.
Friedberg In engen Laufhosen und mit dem Trikot vom letzten Kuhseetriathlon, absolvieren die einen bereits ihre Dehnübungen. Die anderen stellen sich unter und warten auf ein Ende des Nieselregens. Vom Anfänger bis zum Profi sind alle gekommen, um mit der mehrfachen Ironman-Siegerin Katja Mayer für den Friedberger Halbmarathon zu trainieren. Gemeinsam mit dem Sportdozenten Klaus Leopold gibt sie Tipps für die Vorbereitungen bis zur Veranstaltung am 11. September.
Vor Beginn des Trainings erklärt eine Anwesende in kurzer Hose, mit Kniestrümpfen und Schweißband, wieso sie zum zweiten Mal mit von der Partie ist. „Ich komme nicht nur wegen den Ratschlägen von den Profis, sondern vor allem wegen dem menschlichen Aspekt. Man kennt sich oder lernt neue Leute kennen und kann sich austauschen. Die Einzelsportart Laufen wird zu einer Teamsportart.“
Mit dieser Feststellung ist sie nicht alleine, und es stimmt. Jeder unterhält sich mit jedem. Beide Trainer begrüßen die etwa 40 Teilnehmer, die in einem Kreis um sie herum stehen. Ein paar Sportler dehnen sich schon und bereiten sich auf das Loslaufen vor. Mayer stellt mit einem Schmunzeln nur eine einzige Regel auf. „Während der kommenden Stunde duze ich euch alle. Auch den Bürgermeister.“
Schon kann das anfängliche Einlaufen starten. „Wichtig ist es, in seinem eigenen Tempo zu laufen“sagt Leopold. Das gleicht aber bei den einen an die Geschwindigkeit eines Gepards und bei den anderen eher an die einer Schildkröte. Ein Läufer wirft einen Blick auf seine Uhr, die regelmäßig seinen Puls misst. „Bei manchen sieht es auch nur aus, als ob sie langsam laufen würden, dabei sind die ganz schön flott unterwegs.“
Am Zwischenziel, einer Wiese, geht es mit den Trockenübungen weiter. Dehnübungen für die Beinmuskeln sind an der Reihe. Dass diese oft falsch gemacht werden, liegt an der nicht parallelen Beinstellung. Einige werden von Katja Mayer direkt verbessert, während die anderen sich mit einem schlichten „Hey, stell mal die Beine parallel hin!“gegenseitig verbessern. Spätestens ab dem „Lauf-Abc“war die nasse Kleidung nicht mehr dem Regen verschuldet. Der lockere Hopserlauf fand gleich großen Anklang, denn zugegeben, man fühlt sich wie ein kleines, glückliches Kind dabei. Auf dem Weg zum nächsten Halt geht es entlang der Stadtmauer bis unter die Stadt.
Aufgeteilt in zwei Gruppen wird die Ausdauer beim Aufwärtslaufen und das Überwinden von Treppen genauer unter die Lupe genommen. Den roten Gesichtern ist anzusehen, dass die Freude der Anstrengung gewichen ist. „Ich kann nicht mehr!“oder „Ist das anstrengend!“ist hier von allen Seiten zu hören. Nach Atem ringend folgen alle Teilnehmer dem Beispiel der Spitzensportler.
Am Ende wieder am Parkplatz angekommen, stehen alle Läufer mit Flaschen in der Hand da und versuchen sich zu erholen. Eine Sportlerin sagt zu ihrem Mann „Da haben wir ja noch was vor uns bis zum Friedberger Halbmarathon.“Für diese Ratschläge hat sich aber selbst der Muskelkater am Tag danach gelohnt.