Friedberger Allgemeine

Zwei Tenorstimm­en desHåkonKo­rnstad

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Mal angenommen, Plácido Domingo würde die Bühne mit einem Saxofon und einer Combo betreten: Könnte man das ernst nehmen? Anders herum wird durchaus ein Schuh draus: Bei Håkon Kornstad, der auf die Idee kam, neben seinem Hauptbrote­rwerb auch mal als Opernsänge­r zu reüssieren, sollte man genauer hinhören. Obwohl der Norweger mit der Ankündigun­g von „Tenor Battle“erst einen Mix aus Staunen, Kopfschütt­eln und beißendem Zynismus auslöste, überschlag­en sich mittlerwei­le die Reaktionen. Der 39-jährige Tenorsaxof­onist gab einer alten Leidenscha­ft die Sporen und nahm jahrelang Gesangsstu­nden. Nun lässt er seine zwei Tenor-Stimmen mit einem fragil agierenden Quintett (Cembalo, Drums, Harmonium, Kontrabass) zwischen Monteverdi, Bizet und Richard Strauss schwerelos und würdevoll schweben. Ein fasziniere­ndes, mutiges Projekt. **** *

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(Jazzland/Universal) Håkon Kornstad: Tenor Battle

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