Todesstrafe für Serienmörder
Justiz Der Amerikaner soll mindestens zehn Frauen getötet haben
Los Angeles Sein jüngstes Mordopfer war erst 15 Jahre alt. Ein Passant entdeckte die nackte Leiche 2002 nahe Los Angeles am Straßenrand. Das Mädchen war geschlagen und erwürgt worden. Mindestens zehn solche Morde hat der als „Grim Sleeper“bekannte Serienmörder Lonnie David Franklin Jr. began- gen. Nun hat ein Gericht den 63-Jährigen zum Tode verurteilt.
Richterin Kathleen Kennedy folgte mit ihrem Urteil der Empfehlung der Geschworenen. Er habe „monströse Morde“begangen, sagte sie bei der Urteilsverkündung.
Einige Angehörige der Opfer brachen in Tränen aus. Mehr als ein Dutzend Verwandte sprachen über ihren schmerzlichen Verlust. Sie wolle bei seiner Hinrichtung zusehen, wandte sich die Schwester eines der Opfer an den Täter. Warum er gemordet habe, fragten andere, ohne eine Antwort zu bekommen.
Die Mordserie ereignete sich im Südteil von Los Angeles zwischen 1985 und 2007. Viele der Opfer waren schwarze Prostituierte. Die meisten wurden am Straßenrand oder neben Mülltonnen erschossen gefunden.
Auch eine Frau aus Deutschland sagte aus. Sie gab an, von dem Mann und zwei weiteren US-Soldaten 1974 in Stuttgart auf der Straße entführt und vergewaltigt worden zu sein. Sie sei damals 17 Jahre alt gewesen. Die Polizei hatte den Serienmörder ein Vierteljahrhundert gejagt. Mithilfe der DNA von einem Stück angebissener Pizza konnten sie ihn schließlich 2010 überführen. Seinen Namen „Grim Sleeper“bekam der Mann wegen einer jahrelangen Pause in der Mordserie. Er spielt auf den englischen Begriff „Grim Reaper“an, der für den Sensenmann steht. Seit 2006 gibt es in Kalifornien allerdings einen Hinrichtungsstopp, ob der wieder aufgehoben wird, ist bislang unklar. Möglicherweise wird Franklin also noch viele Jahre in der Todeszelle verbringen.