Warum zögert Schuster?
Dass ein Trainer seine Mannschaft kennenlernen will, ehe er personelle Entscheidungen trifft, macht Sinn. Ist sogar zwingend erforderlich. Dirk Schuster ist neu beim FC Augsburg, Gepflogenheiten und teaminterne Vorgänge sind ihm zunächst fremd. Zudem hat jeder Profi seine Befindlichkeiten – manch einer von ihnen weiß nicht einmal, ob er nach Ende der Transferfrist noch beim FCA unter Vertrag steht. Dass der Klub sich nicht scheut, Stammspieler abzugeben, hat Ragnar Klavans Wechsel gezeigt.
Paul Verhaegh indes steht nicht im Verdacht, den FCA in Kürze zu verlassen. Seit Jahren als Rechtsverteidiger gesetzt, anerkannt in der Mannschaft, verwurzelt im Verein. Der Niederländer übernimmt Verantwortung, führt, spricht Probleme an, übt Selbstkritik. Das Kapitänsamt füllt er gewissenhaft aus. Trainer Schuster weiß, was er am 32-Jährigen hat. Erklärte jüngst sogar, er wollte ihn einmal nach Darmstadt holen. Umso verwunderlicher wirkt da, dass sich der Trainer beim Kapitän nicht längst festgelegt hat. Warum Schuster so lange zögert? Er sollte es erklären.