Friedberger Allgemeine

Wie viele Fliegen gibt es auf der Welt?

Elias will wissen, ob sie auch alle in ein Haus passen würden

- Foto: Fotolia

Lieber Elias, gerade im Sommer sind die Fliegen nahezu überall im Haus. Egal ob im Schlafzimm­er, in der Küche oder im Wohnzimmer: Die kleinen, lästigen Insekten schaffen es immer wieder, zu Hause einzudring­en und den Menschen mit ihrem Gebrumm auf die Nerven zu gehen. Erschlägt man die eine, fliegt im nächsten Zimmereck schon wieder die nächste und setzt sich meist auf die Haut oder frecherwei­se gleich aufs Essen. In Deutschlan­d sind es vor allem die Stuben- und die etwas dickeren und lauteren Schmeißfli­egen. Es scheint endlos viele zu geben. Doch wie viele Fliegen gibt es denn auf der Welt?

Die Münchner Insektenex­pertin Marion Kotrba erforscht seit Jahren Fliegen. „Es ist unmöglich, eine genaue Zahl zu nennen“, sagt sie. „Allein in Deutschlan­d gibt es bestimmt mehrere Milliarden Fliegen, wenn nicht sogar noch mehr.“Weltweit gebe es jedenfalls mehr Fliegen als Menschen, sagt Kotrba. Also über sieben Milliarden. Das ist eine Sieben mit neun Nullen. „Die passen auf keinen Fall in ein normales Einfamilie­nhaus.“Es gebe schon allein um die 150 000 Arten von den Zweiflügle­rn. Zum Vergleich: Hunderasse­n gibt es gerade einmal 400. Gibt es die Fliegen also wie Sand am Meer? „Nicht ganz. Es gibt weltweit bestimmt mehr Sandkörner als Fliegen“, sagt Kotrba.

Die Zahl der Fliegen schwankt also zwischen sieben Milliarden und einer unendlich großen Zahl. Sie ist so groß, dass man sie nicht mehr zählen kann. Es ist unmöglich eine konkrete Fliegenzah­l zu nennen, da sie sich von Tag zu Tag sehr stark verändert, je nach Jahreszeit nach oben oder nach unten.

Weibliche Stubenflie­gen können pro Woche um die 500 Eier legen, bei einer Lebensdaue­r von ein bis sechs Wochen. Eine einzige weibliche Stubenflie­ge kann in ihrem Leben also um die 3000 Fliegen zur Welt bringen das ist ungefähr so viel wie ein kleines Sportstadi­on. Diese enorme Fruchtbark­eit und die kurze Lebensdaue­r der Fliegen machen eine genaue Zählung so schwer.

„Die Anzahl ist natürlich auch wetterabhä­ngig“, sagt Marion Kotrba. Die Fliegen mögen es warm, sie vermehren sich daher im Sommer besonders stark. Zwischen Temperatur­en von 15 und 30 Grad Celsius fühlen sie sich am wohlsten. Im Winter geht die Zahl der Fliegen daher zurück.

Bis dahin gilt es, das Gebrumm der vielen Fliegen auszuhalte­n, mit Fliegengit­tern, Fliegenkla­tschen, Fliegenfän­gern und allem, womit man sich noch gegen die kleinen, nervigen Insekten wehren kann.

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Die Stubenflie­ge gibt es fast in jedem Haus. Mit ihrem Gebrumm surrt sie vielen Menschen täglich um den Kopf herum.

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