Ein grünes Haus für den Alpenverein
Der DAV plant in München eine neue Zentrale. Den Wettbewerb für den Umbau eines bestehenden Gebäudes haben die Augsburger Architekten Regina Schineis und Stefan Hiendl mit einem starken Entwurf gewonnen
Dieses Haus soll die Natur hereinholen, buchstäblich, durch große Glasflächen und eine begrünte Fassade. Mit diesem Konzept haben die Architekten Regina Schineis und Stefan Hiendl (Augsburg, Passau) den Deutschen Alpenverein überzeugen können. Für die Neugestaltung der Münchner Zentrale hat der Verein einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Der 1. Preis ging an das Konzept von Schineis/Hiendl.
Für seine neue Zentrale hat der Deutsche Alpenverein in München das ehemalige Verwaltungsgebäude des Langenscheidtverlags gekauft. Es liegt am Petuelring fast in direkter Nachbarschaft zur dort beginnenden Autobahn A9. Das Gebäude soll umgebaut und aufgestockt werden. Und dazu ist es dem Alpenverein wichtig, dass es ein ansprechendes Äußeres bekommt. Ebenfalls stark verbesserungswürdig ist die Energiebilanz des Hauses, die nach dem Umbau heutigen Standards entsprechen soll.
Der Entwurf der Architekten Schineis und Hiendl sieht eine begrünte Glasfassade vor. Dafür soll der Bestandsbau auf sein Betonskelett reduziert werden. Darum wird aus einer Holzstruktur eine neue Hülle geschaffen, die mit Laubbäumen, Gewächsen und Hölzern bepflanzt werden soll, die Höhe gewöhnt sind. Bewässert werden die Pflanzen mit dem Regenwasser des Daches. Ein natürlicher Kreislauf mitten in der Stadt.
Im Inneren sieht der Entwurf eine flexible Unterteilung in Büroräume vor. Auch die Haustechnik kann relativ frei platziert werden. Baustoff für den Innenausbau ist ebenfalls Holz. Geheizt und gekühlt werden soll über den Boden. Durch die großen Fensterflächen und die grüne Fassade kommt die Natur von außen auch in die Büros.
Die Jury, die der Deutschen Alpenverein für seinen Architektenwettbewerb eingesetzt hat, fand, dass die grüne Hülle dem Gebäude ein Äußeres gibt, das zur Identität des Deutschen Alpenvereins passt. „Im Zusammenhang mit der Fassade entsteht eine wohltuende Arbeitsund Aufenthaltsqualität der Büros“, heißt es in der Begründung.
Bemerkenswert ist auch, was das Büro Schineis/Hiendl zuletzt gebaut hat. Für die Firma Allguth entstand in Olching in der Nähe von Fürstenfeldbruck eine Tankstelle, die komplett in Holz errichtet worden ist. Und das merkt man erst auf den zweiten Blick. Und für die Emmausgemeinde in Neusäß haben die Architekten die Kita Regenbogen geplant – ebenfalls mit dem Baustoff Holz. Die Fassade – vertikale Stäbe aus Vierkanthölzern – wirkt markant, aber nicht einschüchternd, das Innere fühlt sich durch das Holz warm und natürlich an.