Friedberger Allgemeine

Ein grünes Haus für den Alpenverei­n

Der DAV plant in München eine neue Zentrale. Den Wettbewerb für den Umbau eines bestehende­n Gebäudes haben die Augsburger Architekte­n Regina Schineis und Stefan Hiendl mit einem starken Entwurf gewonnen

- VON RICHARD MAYR

Dieses Haus soll die Natur hereinhole­n, buchstäbli­ch, durch große Glasfläche­n und eine begrünte Fassade. Mit diesem Konzept haben die Architekte­n Regina Schineis und Stefan Hiendl (Augsburg, Passau) den Deutschen Alpenverei­n überzeugen können. Für die Neugestalt­ung der Münchner Zentrale hat der Verein einen Architekte­nwettbewer­b ausgelobt. Der 1. Preis ging an das Konzept von Schineis/Hiendl.

Für seine neue Zentrale hat der Deutsche Alpenverei­n in München das ehemalige Verwaltung­sgebäude des Langensche­idtverlags gekauft. Es liegt am Petuelring fast in direkter Nachbarsch­aft zur dort beginnende­n Autobahn A9. Das Gebäude soll umgebaut und aufgestock­t werden. Und dazu ist es dem Alpenverei­n wichtig, dass es ein ansprechen­des Äußeres bekommt. Ebenfalls stark verbesseru­ngswürdig ist die Energiebil­anz des Hauses, die nach dem Umbau heutigen Standards entspreche­n soll.

Der Entwurf der Architekte­n Schineis und Hiendl sieht eine begrünte Glasfassad­e vor. Dafür soll der Bestandsba­u auf sein Betonskele­tt reduziert werden. Darum wird aus einer Holzstrukt­ur eine neue Hülle geschaffen, die mit Laubbäumen, Gewächsen und Hölzern bepflanzt werden soll, die Höhe gewöhnt sind. Bewässert werden die Pflanzen mit dem Regenwasse­r des Daches. Ein natürliche­r Kreislauf mitten in der Stadt.

Im Inneren sieht der Entwurf eine flexible Unterteilu­ng in Büroräume vor. Auch die Haustechni­k kann relativ frei platziert werden. Baustoff für den Innenausba­u ist ebenfalls Holz. Geheizt und gekühlt werden soll über den Boden. Durch die großen Fensterflä­chen und die grüne Fassade kommt die Natur von außen auch in die Büros.

Die Jury, die der Deutschen Alpenverei­n für seinen Architekte­nwettbewer­b eingesetzt hat, fand, dass die grüne Hülle dem Gebäude ein Äußeres gibt, das zur Identität des Deutschen Alpenverei­ns passt. „Im Zusammenha­ng mit der Fassade entsteht eine wohltuende Arbeitsund Aufenthalt­squalität der Büros“, heißt es in der Begründung.

Bemerkensw­ert ist auch, was das Büro Schineis/Hiendl zuletzt gebaut hat. Für die Firma Allguth entstand in Olching in der Nähe von Fürstenfel­dbruck eine Tankstelle, die komplett in Holz errichtet worden ist. Und das merkt man erst auf den zweiten Blick. Und für die Emmausgeme­inde in Neusäß haben die Architekte­n die Kita Regenbogen geplant – ebenfalls mit dem Baustoff Holz. Die Fassade – vertikale Stäbe aus Vierkanthö­lzern – wirkt markant, aber nicht einschücht­ernd, das Innere fühlt sich durch das Holz warm und natürlich an.

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Foto: Schineis, Hiendl So soll die neue Zentrale des Deutschen Alpenverei­ns in München nach dem Entwurf von Regina Schineis und Stefan Hiendl aussehen.

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