Friedberger Allgemeine

Gegen Live-Wetten

Stadt erzielt Erfolg vor Gericht

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Die Stadt Augsburg hat in ihrem Kampf gegen Sportwett-Büros einen Etappensie­g errungen: Der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of hat jetzt in einer Eilentsche­idung das Verbot von Live-Wetten bestätigt.

Die Stadt hatte in einer Auseinande­rsetzung mit einem Wettanbiet­er geltend gemacht, dass sie Live-Wetten für illegal hält. Bei sogenannte­n Live-Wetten können während eines Spiels noch Tipps, etwa auf das nächste Tor oder ein Halbzeiter­gebnis, abgegeben werden. „Der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of hat die Vorgehensw­eise der Stadt Augsburg dadurch vollumfäng­lich bestätigt, wonach die Untersagun­g dieser illegalen Wetten den Zielen des Jugendund Spielersch­utzes auf Grundlage des Glückspiel­staatsvert­rages dient“, so Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD).

Die Stadt wolle vor dem Hintergrun­d der Gerichtsen­tscheidung, die aber noch im Hauptsache­verfahren bestätigt werden muss, weiter gegen Sportwettv­ermittler vorgehen. Die Live-Wetten erfreuen sich verstärkte­r Beliebthei­t bei den Kunden, weil sie mehr Möglichkei­ten und Nervenkitz­el bieten als „klassische“Wetten auf das Endergebni­s eines Spiels.

Die Augsburger Stadtverwa­ltung liefert sich seit einigen Jahren ein Hin und Her mit Wettbüros. Diese schossen in der Stadt vor Jahren wie Pilze aus dem Boden. Inzwischen gibt es nur noch sehr wenige klassische Wettbüros. Das Geschäft spielt sich stattdesse­n vor allem an WettTermin­als statt, die in Solarien, Handyläden oder Lokalen stehen. Die Stadtverwa­ltung Augsburg geht derzeit von einer dreistelli­gen Zahl aus.

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