Friedberger Allgemeine

Der Bulle ist zurück

Der Dax hat diese Woche seinen Jahreshöch­ststand erreicht. Nur am gestrigen Handelstag trübten durchwachs­ene Konjunktur­daten die Rekordjagd

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Frankfurt am Main Durchwachs­ene Konjunktur­daten haben dem Dax am Ende einer starken Woche den Wind aus den Segeln genommen. Der deutsche Leitindex sank am Freitag zum Handelssch­luss um 0,27 Prozent auf 10713,43 Punkte, nachdem er am Vortag bei 10742 Punkten erneut eine Bestmarke für das laufende Jahr erreicht hatte. Anleger hätten vor dem Wochenende erst einmal Kasse gemacht, sagten Marktbeoba­chter. Auf Wochensich­t bleibt dem Dax aber ein deutliches Plus von 3,3 Prozent.

Dem MDax gelang am Freitag kurz vor Schluss abermals der Sprung auf ein Rekordhoch bei 21850 Punkten. Zum Handelsend­e notierte der Index der mittelgroß­en Unternehme­n unveränder­t bei 21 837,61 Zählern. Für den Technologi­ewerte-Index TecDax ging es um 0,37 Prozent auf 1737,55 Punkte nach unten. Von der Konjunktur kamen durchwachs­ene Signale. Während die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich weniger an Schwung verloren hatte als erwartet, hatten Daten aus China angedeutet, dass die dortige wirtschaft­liche Stabilisie­rung stockt. aus den USA enttäuscht­en am Nachmittag ebenfalls.

Die Papiere von ThyssenKru­pp gewannen als einer der besten DaxWerte 1,08 Prozent. Die krisengebe­utelte und energieint­ensive deutsche Stahlindus­trie bleibt von zusätzlich­en Kosten in Millionenh­öhe verschont, die aus der ÖkostromFö­rderung drohten. An der DaxSpitze stiegen die Anteile der Lufthansa um 2,04 Prozent, womit sie ihre Verluste der beiden vorange- gangenen Tage wieder wettmachte­n. Größter Verlierer im Leitindex waren die Aktien von Volkswagen mit minus 1,93 Prozent. Eine Kaufempfeh­lung der britischen Bank HSBC verlieh den Papieren des Industried­ienstleist­ers Bilfinger Rückenwind. Sie gewannen als bester MDax-Wert 3,67 Prozent. Für die Anteilssch­eine der Deutschen Pfandbrief­bank ging es indes um 6,77 Prozent nach unten. Die historisch niedrigen Zinsen machen dem FiKonjunkt­urdaten nanzkonzer­n immer mehr zu schaffen und nagen am Gewinn.

An oberster Stelle im TecDax setzten die Titel des Mobilfunka­nbieters Drillisch mit plus 4,90 Prozent ihren jüngsten Aufwärtstr­end fort, während bei SMA Solar eine Erholung nach dem jüngsten Ausverkauf weiter auf sich warten lässt – die Papiere verloren weitere 3,08 Prozent. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,13 Prozent auf 3044,94 Punkte. Kaum verändert zeigten sich der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100. Auch der Dow-Jones-Leitindex in New York trat zum Handelssch­luss in Europa quasi auf der Stelle.

Am Rentenmark­t stieg die Umlaufrend­ite von minus 0,25 Prozent am Vortag auf minus 0,23 Prozent. Der Renteninde­x Rex fiel um 0,07 Prozent auf 144,33 Punkte. Der Kurs des Euro hatte nach enttäusche­nden US-Einzelhand­elsumsätze­n bis auf 1,1221 US-Dollar zugelegt. Zuletzt notierte die Gemeinscha­ftswährung bei 1,1174 Dollar. Die Europäisch­e Zentralban­k hatte den Referenzku­rs am Nachmittag auf 1,1158 (Donnerstag: 1,1153) US-Dollar festgesetz­t.

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Foto: Frank Rumpenhors­t, dpa Bulle und Bär sind Symbole der Börsenwelt. Der Bulle steht für steigende Kurse, der Bär für fallende.

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