Friedberger Allgemeine

Zwischen Büro und Badesee

- VON JENS NOLL Arbeiten in der Urlaubszei­t jsn@augsburger-allgemeine.de

Nun ist sie da, die Urlaubszei­t, die vermeintli­ch schönste Zeit des Jahres. Gerade im August, während der großen Schulferie­n, heißt es für viele: Raus aus dem Alltag, rein ins Vergnügen. Wer denkt da schon an diejenigen, die noch arbeiten. Arme Schweine. Oder? Statt dem Bad im Meer genießen sie derzeit ein Wechselbad der Gefühle.

Klar kommt Neid auf, wenn Kollegen, Freunde und Bekannte vom schönen Reiseziel schwärmen, das sie nächste Woche aufsuchen werden. Anderersei­ts lachen sich die Daheimgebl­iebenen ins Fäustchen, wenn sie von teuren Hotelpreis­en zur Hauptsaiso­n, überfüllte­n Stränden und kilometerl­angen Staus auf Autobahnen hören.

Natürlich fällt es schwer, bei schönstem Sommerwett­er zur Arbeit zu gehen. Dafür schätzt man es wiederum, bei mehr als 30 Grad Außentempe­ratur im klimatisie­rten Büro zu sitzen. Und es geht ja auch etwas ruhiger zu in dieser Zeit, das Telefon klingelt seltener und vielleicht steht man morgens auf dem Weg zur Firma mal nicht im Stau.

Nach Feierabend oder am Wochenende kann auch der Berufstäti­ge den Badesee als Meer-Ersatz aufsuchen. Vorausgese­tzt, ein Temperatur­sturz oder Dauerregen machen nicht alles zunichte... Aber wer hat schon eine Garantie für schönes Wetter am Urlaubsort?

All denen, die die positiven Aspekte des Arbeitens in der Ferienzeit nicht gelten lassen, sei gesagt: Vorfreude ist die schönste Freude. Der eigene Urlaub kommt dann, wenn sich die anderen nach ihren Ferien wieder missmutig ans Werk machen. Und noch ein Trost: Die Bayern waren so schlau, sich für den Großteil ihres Landes mitten im August einen Feiertag zu gönnen. Heuer fällt Mariä Himmelfahr­t sogar noch auf einen Montag.

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