Friedberger Allgemeine

Banden stehlen medizinisc­hes Gerät

Krankenhäu­ser werden vermehrt zu Tatorten

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Frankfurt/Main Unerkannt steigen Diebe in ein hessisches Krankenhau­s ein und stehlen Endoskope im Wert von über 300000 Euro. Doch nicht nur die Klinik in Dillenburg ist zum Tatort geworden – eine Serie von Diebstähle­n betrifft bundesweit zahlreiche Krankenhäu­ser. „Es wird praktisch auf Bestellung gestohlen“, sagt der Dillenburg­er Polizeispr­echer Guido Rehr. „Wir gehen davon aus, dass organisier­te Banden gezielt Kliniken und Arztpraxen aufsuchen und nach Vorbestell­ung die medizinisc­hen Geräte mitnehmen.“

Seit Februar 2014 seien bundesweit mehr als 50 Fälle bekannt geworden, erzählt Ralf Britz, der stellvertr­etende Leiter der Schadensab­teilung beim Krankenhau­s-Versicheru­ngsmakler Ecclesia, der viele Krankenhäu­ser betreut. Meistens hätten es die Täter auf Endoskopie­geräte abgesehen. Endoskope werden beispielsw­eise bei der Untersuchu­ng innerer Organe eingesetzt.

Der Schwerpunk­t der Taten liegt in Nordrhein-Westfalen. Die Ermittler tappen allerdings noch im Dunkeln, wer die Abnehmer sind. In Frankfurt am Main konnten vor einiger Zeit Täter gefasst und verurteilt werden. So gerieten einige Hintergrün­de ans Licht: Das Trio aus Kolumbien hatte in zwei Krankenhäu­sern Endoskope im Wert von 90000 Euro gestohlen, die von Betreibern sogenannte­r Hinterhofk­liniken in Südamerika bestellt worden waren.

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Foto: Jens Büttner, dpa Endoskope sind begehrte Beute bei Diebesband­en.

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