Hilfe für Alyssa
Wie eine Krankheit zwei Familien aus Pöttmes und Sielenbach zusammenbringt
Sielenbach/Pöttmes Lange Zeit wusste niemand, was Alyssa fehlt. Sie hatte epileptische Anfälle, ihre motorische Entwicklung war verzögert. Erst als sie sechs Jahre alt war, stand die Diagnose fest: Das Mädchen, das mit seinen Eltern und zwei Schwestern im Sielenbacher Ortsteil Tödtenried lebt, leidet an einer seltenen, genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung. Seitdem muss die 13-Jährige eine strenge Diät einhalten. Auf 0,1 Gramm genau muss ihr Essen abgewogen werden.
Wegen ihres Glut-1-Defekts und ihrer daraus resultierenden multiplen Behinderung besucht Alyssa Kröber ganztags die Elisabethschule in Aichach. Daheim geht es zu wie bei einer ganz normalen Familie. Dennoch haben die Eltern zu kämpfen: mit dem Papierkrieg im Zuge der Krankheit ihrer ältesten Tochter, mit den Kosten für teure Medikamente und Therapien, die die Kassen nicht immer bezahlen. Die Forschung zu der erst seit 1991 bekannten Krankheit steckt noch in der Anfangsphase. Eine Familie aus Pöttmes hat nun beschlossen, der Familie aus Tödtenried zu helfen. In Pöttmes organisierte man mit Unterstützung von Firmen eine Charity-Aktion, bei der Geld für die Kröbers gesammelt wurde. Der Betrag wird erst im September bekannt gegeben, wenn die Spende überreicht wird.
Die Schmidbergers wollen die Kröbers auch darüber hinaus entlasten und privat mit ihnen in Verbindung bleiben. Sie haben selbst drei Kinder: einen Sohn und zwei Töchter. Mama Silvia erklärt ihre Beweggründe: „Uns geht es gut. Da dachten wir, wir sollten jemanden unterstützen, der nicht so viel Glück hat wie wir.“Alyssas Schule vermittelte den Kontakt. Die SchmidbergerTöchter schlossen die Kröber-Mädels sofort ins Herz. Und umgekehrt. Einen großen Wunsch hat Alyssa dennoch: Zu gerne würde sie ein Fußballspiel des FC Bayern gegen den FC Augsburg im Augsburger Stadion anschauen.