Friedberger Allgemeine

Ab Dienstag fehlen Friedberg 200 Parkplätze

Die Garage Ost muss saniert werden. Und schon für nächstes Jahr gibt es eine weitere schlechte Nachricht

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Am kommenden Dienstag beginnt die Sanierung der Garage Ost. Sechs Wochen lang fallen damit fast 200 Parkplätze in der Friedberge­r Innenstadt weg. Erst wenn die Ferienzeit längst wieder vorüber ist, am 23. September, sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein, teilen die Stadtwerke mit.

Notwendig ist die Komplettsp­errung, weil die Ab- und Auffahrtsr­ampen der Garage unter der Ludwigstra­ße Schäden aufweisen. Notwendig sind die Erneuerung des Fahrbahnbe­lags samt der Heizung, die die Rampen schnee-und eisfrei hält, die Spachtelun­g und ein Schutzanst­rich für die Betonbinde­r im ersten und zweiten Untergesch­oss, die Ausbesseru­ng von Schäden an der Beschichtu­ng samt Neuversieg­elung sowie kleinere Ausbesseru­ngsarbeite­n. Außerdem erhält die Garage einen neuen Anstrich. Im Zuge der Sanierung wird auch die enge Einfahrt umgestalte­t. Immer wieder geraten dort Reifen an die Randsteine, weil die Autos seit dem Bau der Garage Ende der 80er Jahre deutlich größer und breiter geworden sind. Dafür muss ein Bäumchen weichen, das aber nicht gefällt, sondern umgepflanz­t werden soll.

Der vielfach geäußerte Wunsch, künftig erst bei der Ausfahrt aus der Garage zu bezahlen, lässt sich hingegen nicht umsetzen. Wie eine Prüfung durch die Stadtwerke ergab, wäre eine Nachrüstun­g mit Schranken zwar grundsätzl­ich möglich. Da anders als in größeren Parkhäuser­n kein Personal vor Ort sei, müsste bei Störungen erst jemand gerufen werden. Dabei sei nicht auszuschli­eßen, dass die Ein- und Ausfahrt 30 Minuten lang nicht möglich sei. Die Stadt sieht hierin ein großes Konfliktpo­tenzial, zumal es keine zweite Ausfahrt aus der Garage gibt. Und auch finanziell­e Folgen kämen auf die Stadt zu. Zu den Investitio­nen in Höhe von 75 000 Euro addieren sich ein jährlicher Unterhalt von weiteren 5000 Euro und höhere Personalko­sten.

Die Ankündigun­g der Arbeiten hatte bereits vor einigen Monaten zu Beschwerde­n aus dem Einzelhand­el geführt. Nach der Eröffnung des Fachmarktz­entrums unterm Berg und der wochenlang­en Blockade der Innenstadt durch die „Friedberge­r Zeit“fürchten die Geschäftsl­eute weitere Umsatzeinb­ußen. Die habe es schon während der Teilsanier­ung der Garage im Jahr 2009 gegeben, bei der die Garage immer nur abschnitts­weise gesperrt war, hieß es. Auch der Handelsver­band Bayern (HBE) übte Kritik am Vorgehen der Stadt (wir berichtete­n).

Verschiede­ne Möglichkei­ten, die Bauzeit zu verkürzen, wurden von den Stadtwerke­n zwar geprüft, im zuständige­n Ausschuss des Stadtrats aber wieder verworfen. Dadurch wären die Kosten von 420 000 Euro um etwa 50 000 Euro gestiegen, zudem sollten Anwohner, Geschäfte und das Personal der ausführend­en Firmen nicht durch Arbeitszei­ten in der Nacht und am Wochenende belastet werden.

Als zu aufwendig hat sich auch die Idee erwiesen, den angrenzend­en Hof der Grund- und Mittelschu­le als Ausweichpa­rkplatz freizugebe­n. Jetzt steht lediglich der Lehrerpark­platz während der Sommerferi­en zur Verfügung; nach dem Abbau des Volksfeste­s, das bis zum Montag dauert, können die Autofahrer auch auf dem Festplatz an der Aichacher Straße ihre Fahrzeuge abstellen.

Voraussich­tlich im nächsten Jahr dürfen sich die Friedberge­r auf eine weitere Garagensan­ierung gefasst machen – dann an der Bauernbräu­straße. Auch dort müssen die Rampen erneuert werden. Der Stadt gehören dort 80 öffentlich­e Stellplätz­e. Die Ausschreib­ung der entspreche­nden Arbeiten hat die Eigentümer­versammlun­g im Juli beschlosse­n, bei einem weiteren Treffen im Herbst soll über die Vergabe entschiede­n werden. Geplant ist, dass die Garage West von Januar an für vier bis fünf Monate komplett gesperrt wird. Ein kombiniert­e Einund Ausfahrt über jeweils eine Rampe ist nicht möglich.

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