Ab Dienstag fehlen Friedberg 200 Parkplätze
Die Garage Ost muss saniert werden. Und schon für nächstes Jahr gibt es eine weitere schlechte Nachricht
Friedberg Am kommenden Dienstag beginnt die Sanierung der Garage Ost. Sechs Wochen lang fallen damit fast 200 Parkplätze in der Friedberger Innenstadt weg. Erst wenn die Ferienzeit längst wieder vorüber ist, am 23. September, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, teilen die Stadtwerke mit.
Notwendig ist die Komplettsperrung, weil die Ab- und Auffahrtsrampen der Garage unter der Ludwigstraße Schäden aufweisen. Notwendig sind die Erneuerung des Fahrbahnbelags samt der Heizung, die die Rampen schnee-und eisfrei hält, die Spachtelung und ein Schutzanstrich für die Betonbinder im ersten und zweiten Untergeschoss, die Ausbesserung von Schäden an der Beschichtung samt Neuversiegelung sowie kleinere Ausbesserungsarbeiten. Außerdem erhält die Garage einen neuen Anstrich. Im Zuge der Sanierung wird auch die enge Einfahrt umgestaltet. Immer wieder geraten dort Reifen an die Randsteine, weil die Autos seit dem Bau der Garage Ende der 80er Jahre deutlich größer und breiter geworden sind. Dafür muss ein Bäumchen weichen, das aber nicht gefällt, sondern umgepflanzt werden soll.
Der vielfach geäußerte Wunsch, künftig erst bei der Ausfahrt aus der Garage zu bezahlen, lässt sich hingegen nicht umsetzen. Wie eine Prüfung durch die Stadtwerke ergab, wäre eine Nachrüstung mit Schranken zwar grundsätzlich möglich. Da anders als in größeren Parkhäusern kein Personal vor Ort sei, müsste bei Störungen erst jemand gerufen werden. Dabei sei nicht auszuschließen, dass die Ein- und Ausfahrt 30 Minuten lang nicht möglich sei. Die Stadt sieht hierin ein großes Konfliktpotenzial, zumal es keine zweite Ausfahrt aus der Garage gibt. Und auch finanzielle Folgen kämen auf die Stadt zu. Zu den Investitionen in Höhe von 75 000 Euro addieren sich ein jährlicher Unterhalt von weiteren 5000 Euro und höhere Personalkosten.
Die Ankündigung der Arbeiten hatte bereits vor einigen Monaten zu Beschwerden aus dem Einzelhandel geführt. Nach der Eröffnung des Fachmarktzentrums unterm Berg und der wochenlangen Blockade der Innenstadt durch die „Friedberger Zeit“fürchten die Geschäftsleute weitere Umsatzeinbußen. Die habe es schon während der Teilsanierung der Garage im Jahr 2009 gegeben, bei der die Garage immer nur abschnittsweise gesperrt war, hieß es. Auch der Handelsverband Bayern (HBE) übte Kritik am Vorgehen der Stadt (wir berichteten).
Verschiedene Möglichkeiten, die Bauzeit zu verkürzen, wurden von den Stadtwerken zwar geprüft, im zuständigen Ausschuss des Stadtrats aber wieder verworfen. Dadurch wären die Kosten von 420 000 Euro um etwa 50 000 Euro gestiegen, zudem sollten Anwohner, Geschäfte und das Personal der ausführenden Firmen nicht durch Arbeitszeiten in der Nacht und am Wochenende belastet werden.
Als zu aufwendig hat sich auch die Idee erwiesen, den angrenzenden Hof der Grund- und Mittelschule als Ausweichparkplatz freizugeben. Jetzt steht lediglich der Lehrerparkplatz während der Sommerferien zur Verfügung; nach dem Abbau des Volksfestes, das bis zum Montag dauert, können die Autofahrer auch auf dem Festplatz an der Aichacher Straße ihre Fahrzeuge abstellen.
Voraussichtlich im nächsten Jahr dürfen sich die Friedberger auf eine weitere Garagensanierung gefasst machen – dann an der Bauernbräustraße. Auch dort müssen die Rampen erneuert werden. Der Stadt gehören dort 80 öffentliche Stellplätze. Die Ausschreibung der entsprechenden Arbeiten hat die Eigentümerversammlung im Juli beschlossen, bei einem weiteren Treffen im Herbst soll über die Vergabe entschieden werden. Geplant ist, dass die Garage West von Januar an für vier bis fünf Monate komplett gesperrt wird. Ein kombinierte Einund Ausfahrt über jeweils eine Rampe ist nicht möglich.