Friedberger Allgemeine

Eine schöne Brücke für einen schönen Winkel

Der alte Fußgängers­teg am Paardurchb­ruch ist ausgetausc­ht. Der neue Überweg soll auch Hochwasser aushalten

- VON SEBASTIAN MAYR

Friedberg Sie soll einiges aushalten, die neue Fußgängerb­rücke beim Paardurchb­ruch in Ottmaring. Wolfgang Deffner, Ingenieur beim Planungsbü­ro Sweco, formuliert das so: „Der Steg soll die nächsten 50 Jahre so bleiben.“

Dabei war der Bau durchaus umstritten, wie Bürgermeis­ter Roland Eichmann in Erinnerung rief. Nicht, weil jemand bezweifelt hätte, dass eine neue Brücke statt des alten und marode gewordenen schmalen Stegs nötig gewesen wäre. Diesen hätte man nach einer Berechnung der Ingenieure nicht wirtschaft­lich sanieren können. Umstritten war der Preis. 162 000 Euro kostet der neue Fußgängers­teg, der eine Spannweite von 15 Metern und eine Breite von zwei Metern aufweist.

Teuer war aber nicht nur die Brücke selbst, die aus einem matten Metallgerü­st und hellen Holzplanke­n besteht, auch die Befestigun­g der Uferböschu­ng bei der Brücke kostete viel Geld. Das Fundament soll auch im Fall eines in Ottmaring immer wieder drohenden Hochwasser­s genügend Sicherheit und Stabilität geben – auch wenn der Übergang selbst dann möglicherw­eise unter Wasser steht.

Neben der Hochwasser­festigkeit war der Stadt die optische Gestaltung der Brücke viel wert. Der Überweg soll das Naherholun­gsgebiet an der Paar weiter aufwerten.

„Toll“– so lautete dann auch das einvernehm­liche Urteil des Bürgermeis­ters, der Nachbarn vom SV Ottmaring und von EVA-Geschäftsf­ührerin Elisabeth Burkhard. Der Erholungsg­ebietevere­in der Region Augsburg (EVA) hat den Neubau mit einem Zuschuss gefördert. Burkhard gestand, ob des hohen Preises zunächst skeptisch gewesen zu sein.

Aus Sicht von Rathausche­f Eichmann fügt sich die Brücke gut in das Landschaft­sbild ein. Dem stimmte auch Kaplan Christian Wolf zu. Der Geistliche aus der Pfarreieng­emeinschaf­t Ottmaring bat um Gottes Segen für die neue Fußgängerb­rücke, die aus seiner Sicht an „einem der schönsten Winkel innerhalb unserer Stadt Friedberg“entstanden ist.

Die neue Brücke ist breit genug für Kinderwage­n, aber auch für Fahrräder. Das Radeln ist darauf jedoch eigentlich verboten, weil der Steg eine Fußgängerb­rücke ist. Verbotssch­ilder will die Stadt dennoch nicht aufstellen. Auch Pferde könnten die neue Brücke wohl überqueren. Reinhard Schmieder, Vorsitzend­er des SV Ottmaring, hofft aber, dass die Reiter auch weiterhin den Weg durch die Furt gleich neben der Brücke wählen. Er befürchtet, dass die Holzplanke­n durch Hufe beschädigt werden könnten.

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Foto: Sebastian Mayr Erst segnete Kaplan Christian Wolf die neue Paarbrücke in Ottmaring, die den alten Steg abgelöst hat. Dann wurde der neue Übergang gleich einer Belastungs­probe mit Sektgläser­n unterzogen.
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