Eine schöne Brücke für einen schönen Winkel
Der alte Fußgängersteg am Paardurchbruch ist ausgetauscht. Der neue Überweg soll auch Hochwasser aushalten
Friedberg Sie soll einiges aushalten, die neue Fußgängerbrücke beim Paardurchbruch in Ottmaring. Wolfgang Deffner, Ingenieur beim Planungsbüro Sweco, formuliert das so: „Der Steg soll die nächsten 50 Jahre so bleiben.“
Dabei war der Bau durchaus umstritten, wie Bürgermeister Roland Eichmann in Erinnerung rief. Nicht, weil jemand bezweifelt hätte, dass eine neue Brücke statt des alten und marode gewordenen schmalen Stegs nötig gewesen wäre. Diesen hätte man nach einer Berechnung der Ingenieure nicht wirtschaftlich sanieren können. Umstritten war der Preis. 162 000 Euro kostet der neue Fußgängersteg, der eine Spannweite von 15 Metern und eine Breite von zwei Metern aufweist.
Teuer war aber nicht nur die Brücke selbst, die aus einem matten Metallgerüst und hellen Holzplanken besteht, auch die Befestigung der Uferböschung bei der Brücke kostete viel Geld. Das Fundament soll auch im Fall eines in Ottmaring immer wieder drohenden Hochwassers genügend Sicherheit und Stabilität geben – auch wenn der Übergang selbst dann möglicherweise unter Wasser steht.
Neben der Hochwasserfestigkeit war der Stadt die optische Gestaltung der Brücke viel wert. Der Überweg soll das Naherholungsgebiet an der Paar weiter aufwerten.
„Toll“– so lautete dann auch das einvernehmliche Urteil des Bürgermeisters, der Nachbarn vom SV Ottmaring und von EVA-Geschäftsführerin Elisabeth Burkhard. Der Erholungsgebieteverein der Region Augsburg (EVA) hat den Neubau mit einem Zuschuss gefördert. Burkhard gestand, ob des hohen Preises zunächst skeptisch gewesen zu sein.
Aus Sicht von Rathauschef Eichmann fügt sich die Brücke gut in das Landschaftsbild ein. Dem stimmte auch Kaplan Christian Wolf zu. Der Geistliche aus der Pfarreiengemeinschaft Ottmaring bat um Gottes Segen für die neue Fußgängerbrücke, die aus seiner Sicht an „einem der schönsten Winkel innerhalb unserer Stadt Friedberg“entstanden ist.
Die neue Brücke ist breit genug für Kinderwagen, aber auch für Fahrräder. Das Radeln ist darauf jedoch eigentlich verboten, weil der Steg eine Fußgängerbrücke ist. Verbotsschilder will die Stadt dennoch nicht aufstellen. Auch Pferde könnten die neue Brücke wohl überqueren. Reinhard Schmieder, Vorsitzender des SV Ottmaring, hofft aber, dass die Reiter auch weiterhin den Weg durch die Furt gleich neben der Brücke wählen. Er befürchtet, dass die Holzplanken durch Hufe beschädigt werden könnten.