Kindergarten wird zur Ausstellung
Projekt Die jungen Kunterbunt-Besucher gestalten Werke nach berühmten Vorlagen und erhalten Hilfe von Kissinger Künstlern
Kissing Im AWO-Kindergarten Kunterbunt in Kissing stand ein besonderes Projekt an. Unter anderem schauten die Kinder dabei Kissinger Künstlern über die Schulter. Vor allem gestalteten sie selbst Werke und stellten diese bei der Vernissage des Kunstprojektes „Jetzt wird’s bunt“vor.
Die Besucher wurden beim Eintreten in die gewohnten Räume überrascht: Zahlreiche Stellwände und sorgfältig behangene Wandflächen verwandelten den Kindergarten in eine Kunstgalerie. Verspielte Linienzeichnungen, Bilder mit Filzstift und Schnur, Seerosenteiche mit Blüten aus farbigen Cupcakes, Fotoreihen vom Ausflug in den Wald und bunte glitzernde Schneckenbilder auf schwarzem Papier fesselten Eltern, Großeltern und Kunstkritiker.
Sie zeugen einerseits von Fantasie, Kreativität und der natürlichen Begabung eines Kindes zur Gestaltung und andererseits von der Arbeit von Kinderpflegerin Karin Heyen, die den zwanglosen Rahmen schaffte, damit die Kinder ihre Sicht auf die Welt ausdrücken können.
Dabei verknüpfte sie den „Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan für Projektarbeit“mit der integral-therapeutischen Pädagogik, um die eigenständige Entwicklung der ganzen Persönlichkeit des Kindes zu fördern. Unterstützt wurde sie von der Erzieherin Susanne Jens.
„Wie hätte wohl Piet Mondrian ein Osterei samt Hase gestaltet?“war eine der Fragen, auf die die Kinder spielerisch und mit großer Begeisterung Antworten gaben.
Mit Kunstschatzkiste, Weltkarte und Briefen weckte Heyen ihre Neugier. Kopfreisen, Bildbetrachtungen, Fingerspielen und „Musik zum Bild“schafften einen Zugang zum Leben und Werk berühmter Künstler.
Vor Ort lernten sie zudem zwei „echte“freischaffende Künstler kennen. Die Malerin Sabine Kinder, bei der sie „Malen mit Schere“– frei nach Matisse – konnten und den Bildhauer Christian Richter, bei dem sie ihr Können im Atelier ausprobieren durften.
„Die kleinen Künstler haben dabei viel gelernt, gespielt, geträumt“, sagt Heyen. Mit großer Begeisterung sangen sie „Bring mir schnell die Farben her. Ich will malen, bitte sehr“. Sie brauchten keine „Einheitsfarben“, „wir brauchen Kinder, die sich trauen … und tolle Burgen bauen.“